Zeit
Vorarlberger Bub fand Granate aus Dreißigjährigem Krieg
Intakter Sprengkörper lag im Alten Rhein bei Lustenau unter Wasser
Bregenz - Ein 13-jähriger Schüler hat im Alten Rhein bei
Lustenau einen altertümlichen Sprengkörper gefunden. Die "antike"
Granate ist rund 350 Jahre alt und war noch intakt, meldete ORF Radio
Vorarlberg am Montag. Der Bub hatte den rundlichen Sprengkörper einen halben Meter unter
der Wasseroberfläche entdeckt und mit nach Hause genommen. Zum Glück
für den jungen Finder war der Sprengstoff - eine
schwarzpulverähnliche Substanz - zu nass und es gelang keine Zündung.
Bei einer Brandprobe habe sich herausgestellt, dass der Sprengstoff
in der Granate noch einwandfrei funktioniert hätte, berichtet
Gendarmerie-Sprengstoffexperte Peter Freudelsberger im ORF.
Laut Oberstleutnant Erwin Fitz vom Militärkommando Vorarlberg
dürfte die Granate etwa 350 Jahre alt sein und aus der Zeit des
Dreißigjährigen Krieges (1618-1648) stammen. Seit dem 16. Jahrhundert
seien Glas- und Tonkörper mit Pulver gefüllt und mit einer Lunte
versehen als Handgranate verwendet worden, erinnerte
Militärhistoriker Fitz. Bisher wurden derartige Funde in Vorarlberg
nicht bekannt. (APA)