Haupt bremst Reichholds Forderung nach 1.000 Euro Mindestlohn
Sozialminister: Muss erst berechnet werden
Redaktion
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Wien/Klagenfurt - Die Wahlkampflinie vorzustellen ist Chefsache. In der FPÖ ist um diese Präsentation Montag ein Wettrennen ausgebrochen: Der neue Parteichef Mathias Reichhold lud für 11 Uhr in Wien zur Vorstellung - worauf Jörg Haider flugs für exakt diese Zeit eine Pressekonferenz ansetzte. Dass sich der Reichhold-Auftritt um fast eine halbe Stunde verzögerte, habe nichts damit zu tun, dass man auf die Botschaften aus Kärnten gewartet habe, versicherte man in Wien: Die Plakate seien im Stau hängen geblieben.
Auf diesen Plakaten ist Reichhold zu sehen, darunter der Text: "Sein Handschlag zählt." Inhaltlich will Reichhold auf eine rasche Steuerreform und Bedenken gegenüber der EU-Erweiterung setzen. Neben diesen bekannten Forderungen ist die FPÖ dabei, ein anderes Wahlversprechen zu entwickeln: Der neue Parteivize Max Walch pochte bei der Präsentation auf einen Generalkollektivvertrag von 1.000 Euro - was von Reichhold mit "eine Idee, die wir aufgreifen werden" quittiert wurde. Sozialminister Herbert Haupt bremste: Es werde berechnet, ob und wie man die 1.000 Euro Mindestlohn für Vollzeitarbeitskräfte verwirklichen könne. Vorher solle nichts versprochen werden. Die (roten) Gewerkschaften fordern schon länger die 1000 Euro Mindestlohn. Während die FPÖ mit dieser Forderung im Revier der SPÖ wildern will, versucht Biobauer Reichhold der ÖVP Wähler abzujagen - mit Versprechen an die Kleinbauern, denn: "Hier hat die ÖVP versagt." (DER STANDARD, Print-Ausgabe, 24. September 2002)
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