Panorama
Österreichs Autofahrer sind Gurtverweigerer
Die Gurtanlegequote liegt zwischen 70 und 77 Prozent - Positiver Trend: gesteigerte Verwendung auf den Rücksitzen
Wien - Immer mehr Österreicher schnallen sich auf dem
Rücksitz des Autos an. Die Quote der Gurtverwendung ist zwar generell
sehr niedrig, dennoch ist eine steigende Tendenz am Rücksitz zu
beobachten, gab das Kuratorium für Verkehrssicherheit (KfV) bekannt. Im ersten Halbjahr 2002 sei in diesem Bereich die Verwendungsquote auf Freilandstraßen von 45
Prozent (2001) auf 55,5 Prozent in die Höhe geschnellt, auf
Autobahnen von 43 Prozent (2001) auf 60 Prozent. "Die gesteigerte Gurtverwendung auf den Rücksitzen lässt auf einen
weiteren Aufwärtstrend hoffen", erklärte KfV-Direktor Othmar Thann.
Der Gurt am Rücksitz werde häufig unterschätzt. Dabei könne es gerade
hier zu einer Gefahrensituation kommen. Denn beim Aufprall werde der
nicht angeschnallte Passagier auf dem Rücksitz gegen den Vordermann
geschleudert und gefährde diesen zusätzlich.
Gurtverweigerer
Trotzdem ist das Anschnallen nicht gerade eine Leidenschaft der
Österreicher. Während in Deutschland immerhin 95 Prozent auf den
Vordersitzen niemals "ohne" unterwegs sind, stagniert die
Gurtanlegequote hier zu Lande zwischen 70 Prozent (Ortsgebiet) und 77
Prozent (Autobahnen).
Dabei ist das Risiko, bei einem Unfall getötet zu werden, laut KfV
für Gurtverweigerer sieben Mal so hoch wie für gesicherte
Pkw-Insassen. Für Auto-Lenker sei das Risiko sogar mehr als neun Mal
so hoch. Im ersten Halbjahr 2002 waren von 222 getöteten Pkw-Insassen
111 nicht angegurtet. (APA)