Irak
Rumsfeld will irakische Zivilbevölkerung verschonen
Verärgerung über Informanten aus US-Regierungskreisen
Warschau - Die USA wollen sich bei einer möglichen
Militäraktion gegen den Irak auf den Machtzirkel um Präsident Saddam
Hussein konzentrieren und die Zivilbevölkerung verschonen. "Die
Vereinigten Staaten haben nicht und hatten niemals ein Problem mit
dem irakischen Volk", sagte Verteidigungsminister Donald Rumsfeld am
Sonntag auf dem Flug von Washington nach Warschau. Der Irak werde von
einer kleinen, repressiven und diktatorischen Gruppe regiert, die die
Bevölkerung als ihre Geisel genommen habe. Niemand in den USA wolle
dem irakischen Volk schaden, aber: "Was der Präsident (George W.
Bush) entscheidet, liegt noch vollkommen in der Zukunft." Rumsfeld äußerte sich verärgert über Regierungskreise, die
Informationen über die Pentagon-Pläne für einen Irak-Krieg
herausgegeben hätten. Das seien schlecht informierte, rangniedrige
Leute, die sich schändlich verhalten hätten, sagte er. "Jeder, der
etwas weiß, sagt nichts, und niemand mit einem Funken Verstand redet"
über die US-Planung, fügte er hinzu.
Rumsfeld trifft am Montag mit Vertretern der polnischen Regierung
zusammen. Am Dienstag beraten die NATO-Verteidigungsminister über die
Schaffung einer schnellen Eingreiftruppe. Rumsfeld schloss weitgehend
eine Rolle der NATO im Irak-Konflikt aus: "Ich kann es mir nicht
vorstellen", sagte er. (APA/AP)