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Hans-Christian Ströbele

Foto: APA/dpa/Altwein
Berlin - Als erster deutscher Grüner hat der Alt-Linke Hans-Christian Ströbele ein Direktmandat für den Bundestag gewonnen. Im Berliner Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg erreichte er nach der Auszählung des größten Teils der abgegebenen Stimmen 31,5 Prozent. Ströbele war bei der Kandidatur für den aussichtsreichen zweiten Platz der Berliner Landesliste gescheitert und entschied sich daraufhin, direkt um seinen Wiedereinzug in den Bundestag zu kämpfen. Ströbele verpasste am Sonntagabend vermutlich den Beifall seines Lebens. Bei der Wahlparty der Grünen im Tempodrom in Berlin-Kreuzberg brachen rund 3.000 Anhänger der Partei mehr als ein Dutzend Mal in Jubel aus. Am Freitag war Ströbele an seinem Wahlkampfstand von einem Rechtsradikalen angegriffen und verletzt worden. Deswegen blieb der Politiker am Wahlabend zu Hause. Pazifist Der 63-jährige Rechtsanwalt gilt als entschiedener Pazifist und Vertreter des linken Grünen-Flügels. Im Bundestag plädierte er vehement gegen den deutschen Militäreinsatz in Afghanistan und verweigerte Bundeskanzler Gerhard Schröder die Gefolgschaft. Im Bundestags-Untersuchungsausschuss zum Finanzskandal der Christdemokraten und ihres langjährigen Parteichefs Helmut Kohl war Ströbele einer der heftigstes Kritiker des Alt-Kanzlers. (APA/dpa)