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Im Frühjahr sollen wieder Gäste kommen ...

Foto: APA/dpa/Ken Liu
>Steinegg - Wo früher Geschirr klapperte, Gläser klangen und das Essen duftete, wird derzeit nur gehämmert und geklopft - es riecht nach der Flex. "Jetzt geht's wieder. Jetzt kann ich wieder lachen", sagt sich Monika Weidegger immer wieder vor. Und legt gleich galgenhumorig nach: "Im Moment können S' eh nur Barnie Geröllheimer zu mir sagen."

Denn so gut wie alles, was die Wirtin vom Gasthaus Dunkler in Steinegg 1980 von ihrer Mutter übernommen und dann selbst aufgebaut hatte, riss die große Flut mit: "Wir konnten nur das Geldbörsel nehmen und rennen. 1,80 Meter hoch schoss dann das schlammige Wasser quer durch den ganzen Hof. Die Bilanz: "Landungssteg - weg. Gastgarten - weg. Alle Tische und Stühle - weg. Maschinen und Kochgeräte - vernichtet." Für die Wirtin "ist es makaber. Heuer hatten wir noch das 100-jährige Jubiläum vom Gasthaus gefeiert - und im August schwappt's alles weg."

Jetzt aber packen alle an, damit der Betrieb im Frühjahr wieder aufgenommen werden kann. Am Wochenende kommen Freunde und Stammgäste, putzen Fenster, tragen Verputz auf, räumen Schutt weg - am Montag kommen wieder die Firmen. Hilfe auch aus der Nähe: Allen voran die Grassl-Wirtin Anni Rehatschek, die nicht nur mit Hilfsgütern vorbeikommt, sondern auch die Aktion "Wirte helfen Wirten" ins Leben rief "und auf der Gastro-Messe fechten geht".

So hat die Dunkler-Wirtin wieder Biss gefunden - "am Anfang hab' ich ja nur geglaubt, ich nehm' den Koffer und geh'." Und sie hatte den Kopf geschüttelt, als sie "Notstandshilfe" und "Überbrückungshilfe" bekam: Je 100 Euro. Inzwischen weiß sie, dass sie 20 Prozent des Schadens fix bekommt. Für weitere Unterstützung hat sie vergangene Woche einen Packen Formulare abgegeben. "Da haben sie mich gefragt, ob ich einen Einkommensnachweis hab' - da hab' ich nur lachen können." Ansonsten weiß man nichts Genaues. Wann die allseits gesammelten Spenden verteilt weden? "Angeblich im November." (DERSTANDARD, Printausgabe, 23.9.2002)