Mit Hubschraubern und Baggern suchten Einheiten des russischen Zivilschutzes am Sonntag im Koban-Tal südlich von Wladikawkas nach Überlebenden. Nur 26 Menschen konnten bis zum frühen Abend aus dem Gebiet an der Grenze zu Georgien lebend geborgen werden. Nach abweichenden Angaben der Behörden wurden zwischen sechs und 17 Leichen aus der meterhohen Schicht geborgen worden.
Wo noch vor kurzem das kleine Bergdorf Nischni Karmadon mit seinen etwa 20 Häusern stand, türmt sich eine graue, etwa 30 Meter hohe Masse hart wie Beton auf. Insgesamt werden noch 94 Menschen vermisst. Bergwanderer, Grenzsoldaten und Schäfer sollen unter den Opfern sein. Auch der populäre russische Schauspieler und Regisseur Sergej Bodrow und sein 22-köpfiges Filmteam gelten weiterhin als vermisst. Die Polizei musste die Zufahrtsstraßen zu dem Tal abriegeln, um verzweifelte Angehörige daran zu hindern, eigenmächtig nach Vermissten zu suchen.
(APA/dpa/DERSTANDARD, Printausgabe, 23.9.2002/red)