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Robert Jaeger/APA
Wien - Sehr deutlich hat Nationalratspräsident Heinz Fischer (S) am Samstag in der Radio-Reihe "Im Journal zu Gast" eine Koalition der SPÖ mit der FPÖ nach der Wahl ausgeschlossen. Die Regierungstür für die FPÖ sei zu, sagte Fischer, "eine Regierungskoalition mit den Freiheitlichen steht nicht auf dem Programm der SPÖ". Der neue FP-Parteichef Mathias Reichhold sei "kein Scharfmacher", ob er sich von Jörg Haider emanzipieren kann, werde sich erst zeigen. Überzeugt ist Fischer, dass die SPÖ als stimmenstärkste Partei aus der Wahl hervorgehen und Stimmen zulegen wird. Angesprochen auf den Personalwechsel und den jüngsten Machtkampf in der FPÖ, meinte Fischer, es gebe keine Option mit einer Freiheitlichen Partei, "in der nach wie vor Jörg Haider Landeshauptmann ist und daher eine der wichtigsten Funktionen in der Partei innehat". Die Ereignisse der letzten Wochen in der FPÖ, "das Chaos, vor dem viele Österreicher und Österreicherinnen fassungslos stehen", veranlasse die SPÖ zu sagen, dass eine Koalition mit der FPÖ keine Option für sie sei. "Davon weiche ich nicht ab", so Fischer nach mehrmaligen Nachfragen, ob denn die jetzt geänderte FPÖ nicht doch ein möglicher Koalitionspartner wäre. Optionen Ansonst seien alle Optionen offen, meinte Fischer. Rot-Grün sei eine "gut mögliche Variante". Welche die beste Variante ist, könne man erst beurteilten, wenn man das Wahlergebnis kennt. Fischer geht davon aus, dass die SPÖ dazugewinnt und stärkste Partei bleibt. Die von Parteichef Alfred Gusenbauer genannten 40 Prozent hält Fischer für ein "mutiges", aber "realistisches" Wahlziel. Die SPÖ-Kandidaten für den Nationalrat werde Gusenbauer schrittweise vorstellen. Was die FPÖ betrifft, dürfe man "nicht naiv sein" hinsichtlich der künftigen Beteiligung Haiders an der Bundespolitik. "Es würde dem Naturell des Ich-bin-schon-weg-Ich-bin-wieder-da-Haider entsprechen, wenn's ihn juckt, sich wieder einzumischen", meinte Fischer. Reichhold werde wohl versuchen, sich von Haider zu emanzipieren. Ob es ihm gelingt, werde man sehen. Fischer selbst will noch nicht in Pension gehen. Er würde auch in der nächsten Periode wieder als Nationalratspräsident zur Verfügung stehen. "Das ist eine wichtige, schöne Funktion", meinte er. (APA)