International
Mehrere Sudanesen in den USA unter Terrorverdacht inhaftiert
Keine Angaben über Anklage
Washington - In den USA sind mehrere Sudanesen unter
Terrorverdacht in Haft genommen worden. Ein Regierungsbeamter
erklärte am Freitag in Washington, die Männer würden an einem geheim
gehaltenen Ort verhört. Was ihnen vorgeworfen wird, wurde nicht
mitgeteilt. Der Beamte wies aber einen Bericht der "Washington Times"
zurück, wonach in Kanada nach einem sudanesischen Luftwaffenpiloten
gefahndet wird, der einen Anschlag mit einem Flugzeug auf das Weiße
Haus planen soll. Der Zeitung zufolge gehört der Mann, der vergangene Woche nach
Kanada eingereist sei, dem El-Kaida-Netzwerk von Osama bin Laden an.
Gemäß den Anschlägen vom 11. September plane er die Entführung einer
Passagiermaschine, um sie in den Amtssitz von US-Präsident George W.
Bush stürzen zu lassen. Die Kriminalbehörde FBI und der Geheimdienst
CIA suchten in Kanada gezielt nach dem ihnen namentlich bekannten
Mann, hieß es unter Berufung auf Geheimdienstquellen. Die kanadischen
Behörden hätten allerdings keine Unterlagen über seine Einreise.
Der Beamte erklärte, in den vergangenen Wochen seien zahlreiche
Festnahmen im Rahmen des Anti-Terror-Programms der Regierung erfolgt.
Unter den zu Verhören Inhaftierten befänden sich auch mehrere
Sudanesen. Zurzeit laufe aber "niemand frei herum, der ins Weiße Haus
fliegen will", fügte der Beamte hinzu.
Amerikanische Wissenschaftler warnten, dass die USA nicht
ausreichend auf Terrorangriffe gegen ihre Lebensmittelversorgung
vorbereitet seien. In einer Studie des Nationalen Forschungsrates
hieß es, ein solcher Anschlag würde zwar nicht zu einer Hungersnot
führen, könnte aber das Vertrauen der Öffentlichkeit erschüttern und
die Wirtschaft ruinieren. Terroristen könnten Erreger von
Infektionskrankheiten über die Grenze schmuggeln und Rinder mit BSE
infizieren, Milzbrand verbreiten oder Getreide mit Bakterien
verseuchen.
Die zwölf Ratsmitglieder riefen die Regierung deshalb auf, das
Land besser vor Angriffen mit Biowaffen zu schützen. So müssten die
Kommunikation mit den Geheimdiensten, Universitäten und
Bauernverbänden verbessert und der Grenzschutz verstärkt werden.
Landwirtschaftsministerin Ann Veneman erklärte, ihr Ministerium
bemühe sich bereits um eine verstärkte Sicherung der Nahrungsmittel. (APA/AP)