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Linz - Nur 26 Prozent der Österreicher glauben, dass die Freiheitlichen nach ihrem Parteitag am Samstag geeinigt sein werden und wieder einheitlich auftreten können - 62 Prozent glauben, dass die Krise prolongiert wird. Das geht aus einer in dieser Woche durchgeführten market-Umfrage für den STANDARD hervor. 74 Prozent sagen der FPÖ auch für die nächsten Jahre einen Bedeutungsverlust voraus. Dass sie "wieder an die Erfolge der vergangenen Jahre anschließen" könne, trauen der FPÖ nur 18 Prozent zu. Am ehesten glauben das noch junge, weibliche und weniger gebildete Befragte. Das schlägt sich auch in der dieswöchigen Wahlprognose nieder: Laut market kommt die FPÖ nur auf 13 Prozent und liegt damit knapp vor den Grünen - andere Institute sehen die FPÖ sogar schon hinter den Grünen: News veröffentlichte eine Gallup-Umfrage, die die Freiheitlichen mit zwölf Prozent und die Grünen mit 13 Prozent ausweist. Wie verunsichert die FPÖ-Wählerschaft ist, das zeigt ein Blick auf die Rohdaten (in der Grafik links): Als FPÖ-Wähler deklarieren sich derzeit nur vier Prozent der Befragten, ein weiteres Prozent kommt bei der Nachfrage (welche Partei am ehesten wählbar wäre) dazu - und selbst in der Rückerinnerung an die Wahl 1999 mögen nur 16 Prozent zugeben, dass sie damals freiheitlich gewählt haben. Diese Zahlen machen verständlich, wie die Hochrechnung angelegt wird: Da die FPÖ im Jahr 1999 tatsächlich 27 Prozent erreicht hat, müssen ihre Rohdaten kräftig aufgewertet werden. Von der Schwäche der Freiheitlichen profitiert die ÖVP: Sie legt seit Mitte August Woche für Woche leicht zu - insgesamt acht Prozentpunkte in fünf Wochen. (cs/DER STANDARD, Printausgabe, 21./22.9.2002)