Medien
Leser des Pariser-Gratisblatts "Metro" sind jung und weiblich
... ergibt Studie - Werbung wird mehr Aufmerksamkeit geschenkt
Die Leser der Pariser Gratiszeitung "Metro" sind
jünger und einkommensschwächer als jene der kostenpflichtigen
Tageszeitungen. Der Anteil der Frauen ist bei den "Metro"-Lesern
größer, und sie schenken der Werbung mehr Aufmerksamkeit als die
Leser der herkömmlichen Printmedien. Dies ergibt eine Studie des
Meinungsforschungsinstituts Sofres. 66 Prozent der "Metro"-Leser erklärten bei der Umfrage, dass es
die Werbung erlaube, "präzise Informationen über Produkte oder
Angebote" zu erhalten. Bei den bezahlten Tageszeitungen beträgt der
Anteil 54 Prozent. Die durchschnittliche Lesezeit beträgt bei Metro
15 Minuten, bei den anderen Tageszeitungen dagegen 22 Minuten, ergab
die Studie weiters.
Ausschließlich durch Werbung finanziert
65 Prozent lesen die Gratiszeitung in der U-Bahn. Dagegen lesen
nur 20 Prozent eine bezahlte Tageszeitung in der U-Bahn. Zu Hause
wird "Metro" nur von zwölf Prozent der Konsumenten gelesen, bei den
anderen Blättern von 40 Prozent. Der durchschnittliche "Metro"-Leser
ist 36 Jahre alt, jener der bezahlten Tageszeitungen 45. 48 Prozent
der "Metro"-Leser sind Frauen (gegenüber 44 Prozent bei den anderen
Blättern). 45 Prozent der "Metro"-Leser (gegenüber 22 Prozent bei den
anderen Blättern) sind Fabrikarbeiter oder Angestellte.
Bei der Sofres-Umfrage wurden insgesamt 607 Leser befragt. 303 von
diesen lesen Metro, 304 dagegen kaufen regelmäßig die Tageszeitungen
Le Figaro, Le Monde, Liberation oder Le Parisien.
Die Gratiszeitung "Metro", Eigentum des schwedischen
Multimedienkonzerns Modern Times Group (MTG), ist in Paris seit dem
vergangenen Frühjahr erhältlich. Das Erscheinen der Zeitung, die
insgesamt in 21 Städten in 14 Ländern erhältlich ist, hatte zunächst
heftige Proteste ausgelöst, vor allem seitens der
Vertriebsgesellschaften im Pressewesen, die bei der Verteilung der
Gratiszeitung ausgeklammert wurden (
etat.at
berichtete). Etablierte Zeitungsmacher sahen durch die kostenlosen Tageszeitungen die Pressefreiheit und ihre
Einnahmen durch das Anzeigengeschäft gefährdet. Die Gratisblätter
werden ausschließlich durch Werbung finanziert. (APA)