Washington - US-Militärplaner favorisieren nach Presseinformationen den kommenden Februar für einen Militärschlag gegen den Irak. Die "Washington Post" meldete am Freitag unter Berufung auf Verteidigungskreise, die Planer gingen davon aus, dass die Kämpfe bis zum April dauern könnten, bevor die Sommerhitze am Golf einsetze. Beim angestrebten Sturz des irakischen Präsidenten Saddam Hussein setzten die Militärplaner maßgeblich auf die Unterstützung von Überläufern aus der irakischen Armee. Ein Truppenaufmarsch am Golf könne binnen Wochen abgeschlossen werden. Vor dem Golfkrieg 1991 hatten die USA und ihre Verbündeten über einen Zeitraum von sechs Monaten Truppen in der Region zusammengezogen. Ein Zeitplan für eine Militäraktion sei allerdings noch nicht gebilligt worden, berichtete die Zeitung. Auch habe US-Präsident George W. Bush noch keinen Kriegsplan verabschiedet. Das US-Verteidigungsministerium nahm nicht Stellung zu dem Bericht. Die "Washington Post" berichtete weiter, die militärische Auseinandersetzung solle den Planungen zufolge mit massiven Luftangriffen eingeleitet werden. Dabei würden die USA versuchen, mit Marschflugkörpern und Tarnkappenbombern möglichst viele Ziele auszuschalten. Sobald die Luftabwehr des Irak ausgeschaltet sei, könnten Langstreckenbomber vom Typ B-52 und B-1 zum Einsatz kommen, um irakische Kommandozentralen und Saddams Hauptquartier ins Visier zu nehmen. Das US-Verteidigungsministerium sei sich allerdings noch nicht schlüssig über die Größe der Streitmacht, die bei einem bewaffneten Konflikt mit dem Irak eingesetzt werden solle. Die erwogene Truppenstärke liege zwischen 75.000 und 250.000 Soldaten. Die Truppenkontingente sollten möglichst breit über die Region verteilt werden. Große Truppenkonzentrationen böten Saddams Armee Gelegenheit, diese Punkte gezielt mit Raketen anzugreifen. In Washington hatte US-Präsident George W. Bush am Donnerstag dem Kongress einen Entschließungsantrag zur baldigen Abstimmung vorgelegt, der die Regierung zu einem militärischen Vorgehen gegen Irak ermächtigen soll. An den UNO-Sicherheitsrat gewandt forderte Bush von diesem ein entschlossenes Handeln zur Entwaffnung Iraks und erneuerte seine Warnung, notfalls würden die USA und Großbritannien auch im Alleingang gegen Irak vorgehen. (APA/Reuters)