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Egon Krenz

Foto: APA/dpa/Altwein
Berlin - Eine mögliche Begnadigung für den inhaftierten ehemaligen DDR-Staatschef Egon Krenz soll im Oktober überprüft werden. Das bestätigte ein Justizsprecher am Donnerstag in Berlin. Dem Gnadenausschuss, der vom Abgeordnetenhaus einberufen wird, lägen mehrere Gnadengesuche vor. Der Ausschuss befasst sich in regelmäßigen Abständen mit den Ersuchen. Krenz wurde 1997 zu sechseinhalb Jahren Haft wegen Verantwortung für die Todesschüsse an der Berliner Mauer verurteilt. Im Jänner 2000 trat Krenz seine Gefängnisstrafe in der Justizvollzugsanstalt Berlin-Hakenfelde an. Krenz war nach dem Sturz von Erich Honecker im Oktober 1989 bis Anfang Dezember Staatschef der DDR. Nach dem Scheitern einer Klage beim Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte in Straßburg erklärte Krenz im März vergangenen Jahres, kein Gnadengesuch mehr stellen zu wollen. Damals hatte sein Anwalt mitgeteilt, der Vollzugsplan für Krenz sehe vor, dass er seine sechseinhalbjährige Haftstrafe zur Hälfte absitzt und dann vorzeitig entlassen wird. Die Hälfte der Zeit wäre somit im Frühjahr kommenden Jahres abgelaufen.(APA/AP)