Wirtschaft
WorldCom: Weitere Fehlbuchungen in Milliardenhöhe drohen
Konzern hatte bereits bilanzielle Fehlbuchungen im Volumen von 7,65 Milliarden Dollar zugegeben
Philadelphia/Clinton - Der bankrotte
US-Telekomkonzern WorldCom könnte nach Angaben aus mit der Situation
vertrauten Kreisen die US-Behörden bereits am Freitag über weitere
bilanzielle Fehlbuchungen im Volumen von mehreren Milliarden Dollar
unterrichten. Die jüngsten Entdeckungen könnten ein Volumen von rund
drei Milliarden Dollar (3,06 Mrd. Euro) haben, hieß es am Donnerstag
aus den Kreisen weiter. Das "Wall Street Journal" hatte demgegenüber
unter Berufung auf der Situation nahe stehende Kreise berichtet, die
Summe belaufe sich auf zwei Milliarden Dollar. Das in Clinton im
US-Bundesstaat Mississippi ansässige Unternehmen lehnte eine
Stellungnahme ab. Der Konzern hatte bereits bilanzielle Fehlbuchungen im Volumen von
7,65 Milliarden Dollar zugegeben. Das Unternehmen hatte im Juli mit
einer Schuldenlast von 41 Milliarden Dollar Antrag auf
Gläubigerschutz gestellt, nachdem es Bilanz-Fehlbuchungen im Volumen
von zunächst 3,85 Milliarden Dollar eingestanden hatte. Dabei
handelte es sich um die größte Firmenpleite in der
US-Wirtschaftsgeschichte.
Im August hatte WorldCom dann mitgeteilt, es seien weitere Fehler
in der Bilanz im Volumen von rund 3,3 Milliarden Dollar entdeckt
worden. Im Rahmen der laufenden Untersuchungen könnten noch weitere
Fehlbuchungen auftauchen, hatte WorldCom damals mitgeteilt. WorldCom
hatte außerdem angekündigt, der Konzern werde voraussichtlich
Abschreibungen in Höhe von 50,6 Milliarden Dollar für Firmenwerte und
andere immaterielle Vermögenswerte vornehmen. (APA/Reuters)