Dresden - Der deutsche Altbundeskanzler Helmut Kohl (CDU) hat seinem Nachfolger Gerhard Schröder (SPD) mangelndes Geschichtsbewusstsein vorgeworfen. Angesichts der deutschen Haltung in der Irak-Frage sagte Kohl am Mittwochabend in Dresden bei einer CDU-Wahlkampfveranstaltung, dass Schröder in allen historischen Kategorien "etwas zurückgeblieben" sei. Schröders Aussage zu einem deutschen Weg kommentierte Kohl vor rund 6.000 Menschen mit den Worten: "Wie kann er so reden, wie er redet." Der Altbundeskanzler warnte vor einem deutschen Alleingang in der Irak-Frage und fügte hinzu: "Wir isolieren uns selbst, und das ist so ziemlich das Dümmste, was wir im Leben unsres Volkes machen können." Zudem erinnerte er an die Verdienste der USA im Zusammenhang mit der deutschen Wiedervereinigung und an seine historische Rede im Jahre 1989 vor der Frauenkirche in Dresden, wo er vor mehreren zehntausend Menschen den Fahrplan zur Einheit verkündet hatte. (APA/AP)