Wien - Die FPÖ fürchte sich nicht vor Neuwahlen, auch wenn eigentlich kein Grund dazu bestehe. So begründete der neue geschäftsführende Klubobmann der Freiheitlichen, Karl Schweitzer, warum seine Partei nun doch einem Neuwahlantrag im Parlament zustimmen wird. Der "Riss" in seiner Partei sei mit der Bestellung von Mathias Reichhold zum neuen Obmann "weitgehend geglättet", glaubt Schweitzer. Wahlziel möchte er keines nennen. Ein Ergebnis über 20 Prozent wäre aber "sehr schön". Die Regierungsarbeit wäre weiter gewährleistet gewesen und mit Reichhold habe man auch wieder eine neue Parteiführung - "so weit kein Grund für Neuwahlen", meinte Schweitzer nach einer FP-Klubsitzung am Mittwochabend. Dieser Meinung seien auch einige Ländervertreter gewesen. Man hätte sich nun aber darauf verständigt, dem Neuwahlantrag geschlossen zuzustimmen, "um zu signalisieren, dass wir uns nicht vor Neuwahlen fürchten". Die FPÖ hätte ansonsten "keine gute Position" gehabt - der Antrag wäre nämlich auch ohne die FPÖ angenommen worden. Er zeigte sich optimistisch, dass die FPÖ nun wieder "geschlossen" auftreten werde. Auf konkrete Wahlziele wollte sich Schweitzer nicht einlassen. In den Umfragen liege man derzeit schlecht, daher sei es wichtig in einem "engagierten Wahlkampf das Optimum herauszuholen". Für Neuwahlen sprechen sich nun auch frühere Kritiker aus. Der Kärntner Abgeordnete Kurt Scheuch zitierte den früheren deutschen Bundeskanzler Konrad Adenauer und meinte: "Niemand hindert mich daran, täglich gescheiter zu werden." Auch Alois Pumberger, der auch bereits angekündigt hatte, dem Neuwahlantrag nicht zuzustimmen, befindet sich nun wieder auf Parteilinie. "Wenn die ÖVP unbedingt Neuwahlen haben will, soll sie sie haben", meinte er. (APA)