Inland
Betriebswirt Reinhard Ammer ist Gaugg-Nachfolger
Einstimmige Wahl zum PVA-Vize - "Parteipolitisch nicht direkt zuordenbar" - Sozialministerium bestätigt Wetscherek
Wien - Nach monatelangen Diskussionen hat die
Pensionsversicherungsanstalt mit 1. Oktober einen neuen
stellvertretenden Generaldirektor. Zum Nachfolger des
zurückgetretenen FPÖ-Abg. Reinhart Gaugg hat der
Überleitungsausschuss am Donnerstag einstimmig den Betriebswirt
Univ.-Prof. Reinhard Ammer (53) gewählt. Gleichzeitig hat das
Sozialministerium als Aufsichtsbehörde die Bestellung von
Generaldirektor Ewald Wetscherek nach monatelangem Zögern nun
bestätigt. Ammer ist Vortragender an mehreren Universitätslehrgängen für
medizinische Führungskräfte. Er hat einen Lehrstuhl für
Krankenhausökonomie an der Universität Graz sowie an der Hochschule
Wismar in Deutschland für Steuerlehre.
Der Vorsitzende des Überleitungsausschusses, Karl Haas, würdigte
die "hohe fachliche und soziale Kompetenz" Ammers. Mit
ausschlaggebend für seine Wahl sei auch gewesen, dass er
"parteipolitisch nicht direkt zuordenbar" sei. Wetscherek freute
sich, dass im Vorfeld der Wahl die Diskretion über Ammer gehalten
habe im Gegensatz zu den Vorgängen rund um die seinerzeitige Wahl von
Gaugg. Ammer selbst war heute bei der Wahl nicht anwesend. Er
befindet sich zu einem Vortrag in Deutschland.
Bedenken gegen Wetscherek nicht schwerwiegend
Gleichzeitig mit der Wahl Reinhard Ammers zum stellvertretenden
Generaldirektor hat das Sozialministerium am Donnerstag auch die Wahl
von Generaldirektor Ewald Wetscherek zum Generaldirektor bestätigt.
Diese Bestätigung hatte Sozialminister Herbert Haupt wegen der
Nebentätigkeiten Wetschereks für private Versicherungsunternehmen
monatelang hinausgezögert. Er hat dazu auch ein Gutachten des
Arbeitsrechtlers Walter Schrammel eingeholt.
Der Vertreter des Sozialministeriums als Aufsichtsbehörde, Peter
Widlar, erklärte dazu, er könne aus personenschutzrechtlichen Gründen
nicht sagen, ob diese Bedenken nun ausgeräumt seien. Man könne aber
aus der Bestätigung Wetschereks ableiten, "dass diese Bedenken nicht
so schwerwiegend sind, dass sie ein Hindernis gewesen wären".
Wetscherek selbst freute sich über seine nunmehrige Bestätigung.
Gleichzeitig meinte er aber, dass es wohl besser gewesen wäre, wenn
diese schon früher erfolgt wäre. Es sei "nicht zu früh", wenn man
drei Monate vor dem Tag X eine gesicherte innerbetriebliche
Hierarchie habe, spielte Wetscherek darauf an, dass die Fusion von
PVArb und PVAng zur PVA mit 1. Jänner 2003 wirksam werde.
Trotz der Bedenken, ob der FPÖ-Abg. Martin Graf als
Arbeitsgebervertreter rechtmäßig in dem Ausschuss sitze, hat auch er
bei der Wahl Ammans mitgestimmt. Widlar betonte dazu, dass Graf
stimmberechtigt gewesen sei. Aus der Sicht des Sozialministeriums sei
er so lange im Amt, solange er bestellt sei. Die Wirtschaftskammer
werde ihn mit gutem Grund entsandt haben. Der Vorsitzende des
Überleitungsausschusses, Karl Haas, betonte, dass die Angelegenheit
geprüft werde und die Wirtschaftskammer dazu eine Stellungnahme
abgeben werde. Graf selbst betonte die Rechtmäßigkeit seiner
Mitgliedschaft und erklärte, dass alle 15 Mitglieder des Ausschusses
überprüft würden. (APA)