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Foto: APA/ ARch. FIALIK
Wien - Die Tiroler Firma Sunsystems stellt jetzt der Stadt Wien ein Ultimatum: Entweder die Kommune entscheide sich "nicht heuer, sondern noch schneller" für das Projekt eines 155 Meter hohen Hochhauses, oder aber man müsse sich einen anderen Standort suchen, drohte der Sunsystems-Geschäftsführer, Ernst Bosin, am Mittwoch. Der Büro- und Wohnturm würde in unmittelbarer Nähe zum künftigen Zentralbahnhof in Wien-Favoriten entstehen - und soll sich über Solartechnik selbst mit Energie versorgen. Seit Jahren warte man auf eine entsprechende Widmung; die Entscheidung der Stadt Wien stehe aber weiterhin aus, klagt Brosin. Er sehe sich "nicht als Bittsteller", die Kommune müsse sich zu dem Projekt bekennen. Aber "wenn die Majestäten in Wien sagen, es ist uns wurscht", werde man sich einen anderen Standort suchen. Bereits vor zwei Jahren seien die Pläne eingereicht worden, die Widmung sei nach wie vor ausständig: "Ich kann nicht zehn Jahre warten", bekräftigte Bosin. Aus der Sicht des Sunsystems-Geschäftsführers sind alle nötigen Auflagen erfüllt, die Pläne würden auch den zehn Punkten des neuen Wiener Hochhauskonzepts entsprechen. Planungsstadtrat Schicker äußerte sich allerdings bereits im Vorfeld negativ über die Widmung: "Solange es keine Entscheidung über die Zentralbahnhoffrage gibt", werde sicher kein Bescheid ausgestellt. Hintergrund: Derzeit verhandelt die Kommune mit Bund und ÖBB über die Widmung eines neuen Stadtteiles am jetzigen Standort Südbahnhof, wenn im Gegenzug mit den Erlösen der Zentralbahnhof-Bau finanziert wird. Angesichts der derzeitigen Situation im Bund dürften diese Verhandlungen aber noch eine Zeit lang zu keinem Abschluss kommen. (APA, frei/DER STANDARD, Printausgabe, 19.9.2002)