"Verbleibende Kapazität ist für die Luftraumüberwachung vollkommen ausreichend" - "Schwachstellen" im Betrieb nicht bemerkbar
Redaktion
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Wien - Das Verteidigungsministerium hat am Donnerstag
betont, dass das Luftraumüberwachungssystem Goldhaube "voll
einsatzbereit" sei. Die vom Grün-Abgeordneten Peter Pilz
beschriebenen "Schwachstellen" machten sich im Betrieb nicht
bemerkbar, hieß es in einer Aussendung. Die Kapazität sei trotz der
Abschaltung einer "Beam-Gruppe" des Radarsystems und der damit
verbundenen "Aufgabe zusätzlicher Redundanz" für die
Luftraumüberwachung (LRÜ) "vollkommen ausreichend". In Modifikationen
investiert werden solle daher vorerst nicht.
"Die in Aussicht genommene Nachbeschaffung von Gerät in einer
Größenordnung von rund sieben Millionen Euro hat daher keine
Priorität, weil der mögliche Gewinn an Sicherheit den Aufwand vorerst
nicht rechtfertigt und im Zeitraum 2010 bis 2012 ohnehin technische
Erneuerungen vorgenommen werden, bei denen alle bisherigen
Erkenntnisse berücksichtigt werden", hieß es wörtlich. In "dringenden
Fällen" könne das Bundesheer zudem "jederzeit den normalerweise
abgeschalteten Frequenzbereich des Radars in Betrieb nehmen und
dadurch mögliche Sicherheitsrisken minimieren".
"Nichtkooperative Ziele"
Erläutert wird auch das Funktionieren der passiven
Luftraumüberwachung. Verarbeitet würden die Daten verschiedenster
ziviler und militärischer Radaranlagen, die in ganz Österreich
stationiert sind. Im Gegensatz zu zivilen Radars könne das
militärische Primärradar auch "nichtkooperative Ziele" verfolgen,
Flugzeuge also, die nicht erkannt werden wollen. Durch
"Mehrfachbedeckung" sei ein hohes Maß an Ausfallsicherheit gegeben.
"Die Ausfallsicherheit ist auch durch die Abschaltung einer
Teilkomponente (Beam-Gruppe 3) nicht gefährdet", wird betont. Es
komme lediglich "in großen Höhen und regional eindeutig zuordenbaren
Räumen" zu einer "Reduzierung einer Dreifachbedeckung". Allerdings:
"Die noch immer verbleibende Kapazität ist für die
Luftraumüberwachung vollkommen ausreichend."
Möglich war und ist auch die "Sicherstellung der Führung der
aktiven Komponente der österreichischen Luftraumüberwachung" (der
Abfangjäger, Anm.), wird weiters betont. "Die Aussage von Dr. Peter
Pilz ist daher sowohl technisch als auch betrieblich als unrichtig
bzw. nicht den Tatsachen entsprechend einzustufen", wird betont. Pilz
hatte am Mittwoch in einer Pressekonferenz gemeint, die
Luftraumüberwachung funktioniere gar nicht mehr.
"Österreich kann auch ohne BG 3 unter Einbindung aller in
Österreich verfügbaren militärischen und zivilen Radaranlagen, unter
Aufgabe zusätzlicher Redundanz, den souveränitätspolitische Auftrag
europaweit führend erfüllen", heißt es abschließend. (APA)
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