Wien - Die börsenotierte Austrian Airlines-Gruppe hat zwei weitere Maschinen verkauft, einen Mittelstrecken-Jet des Typs Boeing 737-300 und eine 37-sitzige Regionalmaschine des Typs Dash 8-100. Während die Dash vom kanadischen Hersteller Bombardier zurückgenommen wurde, machte die AUA auf Wunsch des Käufers heute, Mittwoch, keine Angaben über den neuen Eigentümer der Boeing 737. Auch über den Verkaufspreis beider Flugzeuge herrscht Stillschweigen. In den vergangenen zwölf Monaten hat die AUA insgesamt zehn Flugzeuge "verwertet", vier durch Verkauf - je eine Maschine der Typen Boeing 737-300, Dash 8-300, Dash 8-100 und Challenger CL-600-Jet - und sechs durch langfristige Vermietung: eine Boeing 737-400, drei Dash-8-300 und zwei Lear-Jet 60. Die Vermarktung sei unter den derzeit ungünstigen Bedingungen am weltweiten Markt für Gebrauchtflugzeuge erfolgt. AUA-Finanzvorstand hatte Anfang September noch von "Verwertungsbedarf" für vier Maschinen gesprochen. "Leerkosten" Die durch die Konjunkturflaute ausgelöste und durch die September-Anschläge des Vorjahres verstärkte Luftfahrtkrise führte weltweit zu Kapazitätsrücknahmen der Fluggesellschaften. Daraus ergab sich erhöhter Bedarf für den Verkauf von Flugzeugen, da bei Nichtbetrieb so genannte "Leerkosten" anfallen. Diese Kosten werden für das Geschäftsjahr 2002 bei der AUA-Gruppe mit 56,6 Mill. Euro zu Buche schlagen. Die ursprünglich veranschlagten Leerkosten seien um mehr als Hälfte gesenkt worden, sagte Kleibl. Die Boeing 737 (Immatrikulation OE-ILG) befand sich seit 1988 im Flottenbestand der Lauda Air und wurde Mitte September an den neuen Betreiber übergeben. Harmonisierung Die Flugzeugverkäufe stellen laut AUA auch einen Schritt in Richtung der angestrebten Harmonisierung der Flotte dar. Die bisherigen Boeing 737 "Classic"-Modelle der Lauda Air werden schrittweise durch die neuen Serien Boeing 737-700 und -800 ersetzt. Auch die 37-sitzigen Dash 8-100 Regionaljets werden durch größere Dash 8-300 und Dash 8-400 mit 50 bzw. 72 Sitzen umgerüstet. Die Austrian Airlines-Gruppe aus AUA, Lauda Air, Tyrolean Airways und Rheintalflug betreibt derzeit noch 96 Maschinen mit einem Durchschnittsalter von 4,9 Jahre. Damit verfüge die AUA-Gruppe über eine der jüngsten und modernsten Flotten der Welt. (APA)