Inland
FPÖ-Kärnten will Reichhold auch als Spitzenkandidat
Strutz empfiehlt im Parlament gegen Neuwahlen zu stimmen
Klagenfurt - Der Kärntner FPÖ-Obmann Martin Strutz spricht
sich dafür aus, dass Infrastrukturminister Mathias Reichhold nicht
nur die Partei, sondern auch die Funktion des Spitzenkandidaten bei
der kommenden Nationalratswahl übernimmt. "Es wäre sinnvoll, wenn
beides in einer Hand ist", erklärte er am Mittwoch gegenüber der APA. Die Kärntner Freiheitlichen haben sich Dienstag am späten Abend in
einer Sitzung der erweiterten Landesparteileitung in Villach
einhellig für Reichhold als FPÖ-Obmann ausgesprochen. "Reichhold ist
der richtige Mann zur richtigen Zeit am richtigen Ort", so Strutz. Er
rät dem designierten Parteichef, sich ein "kompetentes und loyales"
Team zur Seite zu stellen, um mit der FPÖ "neu durchstarten zu
können".
20 Jahre FPÖ-Erfahrung
Infrastrukturminister Mathias Reichhold habe politische
Erfahrungen auf allen Ebenen als Generalsekretär, EU-Abgeordneter,
Landeshauptmannstellvertreter, Kammerfunktionär, Parlamentarier und
Regierungsmitglied gesammelt und kenne auch die Stärken und Schwächen
der FPÖ aus seiner 20-jährigen Tätigkeit, davon großteils an der
Seite von Jörg Haider, sehr genau, stellte der Kärntner FPÖ-Obmann
Martin Strutz weiters fest
Die FPÖ-Kärnten traue Reichhold zu, die Freiheitlichen erfolgreich
in einen Nationalratswahlkampf zu führen. Sie wird ihn dabei nach
Maßgabe aller Kräfte und auf allen Ebenen unterstützen. Strutz
betonte, die Voraussetzungen für ein "neues Durchstarten" seien
gegeben. "Die Geschlossenheit der Partei ist wiederhergestellt und ab
heute konzentriert sich die Kraft der Freiheitlichen wieder
ausschließlich auf den politischen Gegner", sagte er.
Kärntens Strutz empfiehlt gegen Neuwahl-Antrag zu stimmen
Der Kärntner FPÖ-Obmann Martin Strutz ist gegen
die Auflösung des Parlaments und gegen Neuwahlen. Er sehe dafür
keinen Grund, sagte Strutz am Donnerstag. Er sei daher der Ansicht,
dass die FP-Fraktion im Nationalrat dem Neuwahlantrag nicht zustimmen
sollte. Kommt es doch dazu, solle der designierte Parteichef Mathias
Reichhold auch FP-Spitzenkandidat sein, forderte Strutz.
"Der Koalitionspartner hat Neuwahlen mutwillig vom Zaun
gebrochen", so Strutz. Zwar sei Parteichefin Susanne Riess-Passer
zurückgetreten, doch führe sie ganz normal ihre Geschäfte als
Vizekanzlerin, so wie auch Finanzminister Karl Heinz Grasser sein Amt
versehe. Lediglich auf Grund eines angekündigten Ministerwechsels
seien Neuwahlen nicht notwendig. Strutz verwies in einem
ORF-Interview darauf, dass Bundeskanzler Wolfgang Schüssel schon
einmal, nämlich 1995, Neuwahlen erzwungen habe.
Im Falle einer Neuwahl sollte Reichhold auch als Spitzenkandidat
für die Freiheitlichen antreten, forderte Strutz. Dies sei seine
persönliche Meinung, die mit dem derzeitigen Spitzenkandidaten,
Sozialminister Herbert Haupt, nicht akkordiert sei.
(APA)