Neue Details zu der Penthouse-Wohnung, die Noch-Vizekanzlerin Susanne Riess-Passer in Wien-Döbling beziehen will: Das Domizil in der Formanekgasse dürfte erheblich billiger sein als die zuletzt kolportierte Million Euro, auch wenn allein die Badezimmereinrichtung mit Marmorverkleidung, Quadrophonieanlage und wasserdichten Schiffslautsprechern seinerzeit eine Million Schilling gekostet haben soll.Der Vorbesitzer, der Wiener Rechtsanwalt Hermann Heller, hat ein Schätzgutachten anfertigen lassen, das den Wert der Wohnung mit rund acht Millionen Schilling (etwa 581.000 Euro) ansetzt. In etwa dieser Preisklasse dürfte auch verhandelt worden sein - durchaus in dem Bewusstsein, dass kaum jemand über einen derart hohen Betrag frei verfügen kann. Schon gar nicht bei einem freiwillig beschränkten Politikereinkommen oder nach jener Pleite, die Michael Passer seinerzeit mit seiner Sommerakademie hingelegt hat. Aber das wäre nicht ausschlaggebend: Die Konstruktion dürfte darauf hinauslaufen, dass das Dachgeschoß unmittelbar nach dem Verkauf für ein Hypothekardarlehen verpfändet wird - immerhin ist das Objekt ja acht Millionen Schilling wert, die für den Kaufpreis aufgebracht werden und nach und nach abbezahlt werden. Dass Riess-Passer nach Döbling übersiedelt, dürfte ziemlich sicher sein - ebenso, dass sie ihren Abschied als Parteichefin nicht vor dem Parteitag in Oberwart erläutern will. Überhaupt dürfte beim Parteitag in Oberwart viel Prominenz fehlen: Finanzminister Karl-Heinz Grasser dürfte ebenso daheim bleiben wie Jörg Haider, dessen Erwägungen über die Notwendigkeit des Parteitags die ganze FP-Krise ausgelöst haben. (cs/DER STANDARD, Printausgabe, 18.9.2002)