Jörg Haider ist gefährdet. Das ist wörtlich zu nehmen. Einerseits ist eine Persönlichkeit seines Bekanntheitsgrades und seines Emotionswertes durch Psychopathen gefährdet. Zweitens ist er nach eigener Aussage auch durch "Die Waffenlobby" bedroht. Und er sagt, auch der holländische Rechtspopulist Pim Fortuyn sei von der Waffenlobby ermordet worden (in Wahrheit von einem Psychopathen). Das wiederum weist Haider als jemand aus, der stark durch sich selbst gefährdet ist. Das Erlebnis vor einem Cafe´ in Klagenfurt, wo ihm ein Unbekannter gesagt haben soll "Behindern Sie den Kauf der Abfangjäger nicht mehr und denken Sie an Ihre Familie", wird schon in irgendeiner Form stattgefunden haben. Seltsame Männer, die etwas vor sich hin murmeln, gibt es nicht nur in Klagenfurt. Haider will aber deshalb nicht als Parteichef wiederkommen. Da hinter dem Euro-Fighter-Konsortium aber der europäische Flugzeug-Konzern EADS steht, der unter anderem den Airbus baut, müsste die "Waffen-Lobby", die Haider bedroht, ident mit Weltfirmen sein. Oder Haider fühlt sich von seinem alten Kumpan und Mitwisser Gernot Rumpold bedroht, der den Eurofighter in Österreich werblich betreut. (DER STANDARD, Printausgabe, 18.9.2002)