Unternehmen
Berlusconis Mediaset will in Europa expandieren
Mailänder TV-Gesellschaft will Geschäft in Deutschland und Spanien ausbauen
Rom - Die Mailänder Mediengesellschaft Mediaset unter
Kontrolle des italienischen TV-Tycoons und Regierungschefs Silvio
Berlusconi will in Europa expandieren. Wie Mediaset-Geschäftsführer
Giuliano Andreani bei einer Pressekonferenz in Montecarlo am Montag
sagte, sei Mediaset im Vergleich zu anderen europäischen
TV-Gesellschaften noch klein und müsse wachsen. Eine Expansion sei
auch notwendig, um der Offensive großer TV-Gruppen Stand zu halten,
die gern auf den italienischen Markt einsteigen würden. "Wir wollen im TV-Bereich wachsen. Die Presse interessiert uns
nicht. Das Radio verbindet sich mit dem TV-Geschäft gut, doch wir
wollen an unserem strategischen Bereich, dem Fernsehen, fest
bleiben", betonte Andreani in Montecarlo, wo derzeit ein Seminar der
Werbegesellschaft Publitalia im Gange ist.
Nach Deutschland und Spanien
Mediaset wolle vor allem in Deutschland und Spanien expandieren.
Auf die Frage, ob Mediaset an der KirchGruppe interessiert sei,
antwortete Andreani. "Wir sind zu klein, um an eine Übernahme zu
denken. Doch im Rahmen des Kirch-Imperiums gibt es drei TV-Kanäle und
eine Werbegesellschaft, die solide sind und fast zwei Milliarden Euro
erwirtschaften. Sollten die Banken die unterschiedlichen
Gesellschaften trennen, könnten wir mit anderen Unternehmen ein
Angebot vorlegen, weil wir über das notwendige Know-How verfügen", so
Andreani.
Mediaset habe zwar noch kein offizielles Angebot für
ProSieben.Sat1 eingereicht. Die Mailänder Mediengesellschaft hat
jedoch laut italienischen Medien enge Verbindungen zu einem der
Interessenten, dem saudiarabischen Finanzier Al Walid, der eine
Allianz mit der US-Bank Lehman Brothers abgeschlossen hat, um am
Bieterverfahren um KirchMedia teilzunehmen. Ein Einstieg bei
ProSieben.Sat1 über Al Walid sei nicht auszuschließen, berichten die
Medien. (APA)