murlasits
Nur kurz mal ein paar Tage ab an's Meer, schnell die Autobahn runter düsen und rein ins Urlaubsvergnügen. Schwelgen in Kindheitserinnerungen mit "Coco di Mama" und Granita, Cevapcici und Schirmenmeer. Was für sogenannte InländerInnen fast schon zum belanglosen Sommeralltag gehört, kann für MigrantInnen in Behördenlabyrinthen, demütigenden Ausfratscheleien und unmöglichen Bestimmungen enden. So geschehen im Wien diesen Sommers. Es hätte so einfach werden können. Geplant war mit Tochter und Freund eine Woche in Kroatien zu verbringen, zum Plantschen, Spielen und Entspannen. Doch mit der Realisierung, dass Graz weder ein slowenisches, noch kroatisches Konsulat beherbergt, musste die Reise zuallererst nach Wien umgeleitet werden. "Ham's Ihren Einkommensbescheid mit? Die kroatische Botschaft veranlaßt ziemlich rasch, dass das TouristInnenvisum für Mutter und Tochter ausgestellt wird. Scheint ja alles gar nicht so schlimm. Aber Pech gehabt, das slowenische Konsulat sperrt um 11 Uhr seine Pforten. Also noch ein Tag in der Bundeshauptstadt. Am nächsten Morgen wird die Prozedur zur Qual. Aufenthalts- und Arbeitsbewilligung, Geburtsurkunde und Reisepaß - alles da. Nur der Einkommensnachweis musste aus Graz nachgefaxt werden. Weil man ja nie weiß, wieviel diese Schwarzen da in Österreich verdienen ... Oder aus welchem Grund auch immer. Wer, wo, wozu und überhaupt Alles erklären, wer wo wieso hinmöchte, wie wer zueinander steht und so weiter und so fort. Dabei ist der einwöchige Aufenthalt in Kroation doch schon bewilligt. Ja, es wurde in Österreich bereits geheiratet. Ja, die Tochter ist in Österreich geboren. Ja, sie steht auch im Reisepaß der Mutter. Nein, die Tochter hat keinen Staatsbürgerschaftsnachweis. Sie steht ja im Reisepaß. Nein, dann geht das leider nicht. Auch wenn die kroatischen BeamtInnen bereits grünes Licht für die ausgelassenen Urlaubsfreuden gegeben haben. "Die haben das wohl übersehen. Wir aber nicht!" Na schön, dann soll also die 3-Jährige allein in Österreich bleiben, sozusagen "zuhause". Oder wie? Ist ja nicht ihr Problem. Muss ja nicht sein. Na danke schön. (e_mu)