Haider könne einem eigentlich nur noch Leid tun, sagte schon vor Monaten (knapp nach der Saddam-Reise) einer seiner besten Freunde und ältesten politischen Vertrauten zu einem über diese Offenheit erstaunten Journalisten. Das wirr formulierte Papier, mit dem er sich am Samstag vorläufig ver- tschüsste, spricht in dieser Hinsicht eine deutliche Sprache. Da spricht eine tief beleidigte Seele. Mysteriös aber die Anspielung auf den Kauf der Abfangjäger in diesen kurzen Zeilen: Riess-Passer und die anderen werden da praktisch bezichtigt, einer "Wirtschaftslobby" nachgegeben zu haben, gemixt mit dunklen Andeutungen über mögliche Korruption. Tatsächlich wurden jene Flugzeugtypen bestellt, deren Kauf mit den größten Gegengeschäften für die Magna-Gruppe des Frank Stronach verbunden ist. Jenes Stronach, bei dem Exfinanzminister Grasser schon tätig war und wo er ein aufrechtes Rückkehr-Angebot hat. Gleichzeitig wurde gestreut, Riess-Passers Ehemann werde auch zu Stronach gehen. Umgekehrt ist bekannt, dass zahlreiche FP-nahe Industrielle ziemlich verärgert darüber sind, dass Haider die Abfangjäger zum Wahlkampf-Thema machen will. Hat er etwa selbst Druck von der "Wirtschaftslobby" bekommen? (DER STANDARD, Printausgabe, 17.9.2002)