Zweifelsohne verdankt der ORF

der TV-Serie Columbo und damit auch deren Hauptdarsteller Peter Falk einiges: Welche Produktionen wären in diesem Ausmaß wiederholt einsetzbar? Und wie wurde dies Falk, der gestern seinen 75. Geburtstag feierte, gedankt? Man zeigte am Sonntag in einem Anfall von Kennerschaft die einzige Episode, die er selbst inszeniert hat, und tischte in weiterer Folge wieder einmal Eine Leiche zum Dessert auf.

Foto: ORF

Das wird dem vermeintlichen "ewigen Detektiv"

aber leider nicht nur annähernd gerecht: Zumindest in den Kunststücken hätte man Husbands (1970) von John Cassavetes präsentieren müssen, wo Falk in Höchstform auch als wichtiger Mitstreiter des US-Autorenfilms zu würdigen wäre. Man hätte seinen überaus liebenswürdigen Auftritt als Großvater in Rob Reiners Die Braut des Prinzen (1987) direkt ins heimische Hauptabendprogramm stellen können.

Foto: ORF

Bild nicht mehr verfügbar.

Man hätte nicht zuletzt

auch Peter Falks (im Bild mit Wim Wenders) schönste Altersrolle - seine Begegnungen mit Engeln in Wim Wenders' Himmel über Berlin (1987) - würdigen müssen. Schade also um eine vergebene Chance, dem Kulturauftrag auch ohne Quoteneinbrüche gerecht zu werden.

Darüber hinaus war am Sonntagabend die politische Berichterstattung ein schlechter Witz. Nicht dass wir Diskussionsrunden nachgeweint hätten: Aber dass in der "ZiB" die schwedischen Wahlen nur kursorisch abgehandelt wurden, während Stadtjubiläumsfeiern in Völkermarkt in staatstragender Breite sich ereigneten - erstaunlich! (cp/DER STANDARD, Printausgabe vom 17.9.2002)

Foto: Reuters/Prouser