Wien - Die Hypo Alpe-Adria-Bank setzte die stürmische Expansion der letzten Jahre heuer fort. Wie Vorstandschef Wolfgang Kulterer in einem Pressegespräch mitteilte, wird das Betriebsergebnis, das im Vorjahr um 40 Prozent auf über 100 Mio. Euro zunahm, heuer um knapp 50 Prozent auf rund 150 Mio. Euro ansteigen. Die Bilanzsumme, die Ende 2001 bei 7,6 Mrd. Euro lag, sollte bis Jahresende die Neun-Milliarden-Euro-Grenze übersteigen. "Unsere Strategie ist aufgegangen", freute sich Kulterer. Das Institut habe sich aus dem Hightech-Geschäft herausgehalten und damit Verluste vermieden. Auch das Engagement auf den Aktienmärkten habe sich in engen Grenzen gehalten. Die renommierte Ratingagentur Moody's habe diese Politik erst dieser Tage durch ein weiteres Upgrading auf Aa2 bestätigt. Vor zwei Jahren wurde die Hypo Alpe-Adria-Bank von A1 auf Aa3 hochgestuft. Der neuerliche Sprung werde die Refinanzierung um drei Mio. verbilligen, schätzt Kulterer. Das Institut, das 1993 noch mit 220 Mitarbeitern (alle in Österreich) auskam, beschäftigt derzeit rund 2500 Leute - davon 700 in Österreich, 300 in Italien, 1000 in Kroatien, 200 in Slowenien und 300 in Bosnien-Herzegowina. Vermögensverwaltung in Liechtenstein In Liechtenstein hat die Hypo Alpe-Adria-Bank eine Vermögensverwaltungsbank erworben. In Belgrad, wo in dieser Woche 84 Prozent einer kleinen Bank (23 Mitarbeiter, fünf Mio. Euro Bilanzsumme) übernommen werden, soll im zweiten Quartal 2003 gestartet werden. In Österreich plant das Institut den Ausbau der Filiale Wien, deren Personalstand auf 30 Mitarbeiter verdoppelt werden soll. In Salzburg wird Anfang nächsten Jahres eine Filiale eröffnet; der Sprung nach München wird überlegt. Den Aktionären (Land Kärnten: 52 Prozent; Grazer Wechselseitige: 48 Prozent) stellte Kulterer für heuer eine Dividende von über 15 Prozent in Aussicht. Die Haftungsprovision, die an das Land gezahlt wird, wurde von 0,6 Promille der Bilanzsumme auf ein Promille aufgestockt. "Insgesamt wird das Land heuer von uns sieben bis acht Millionen Euro bekommen", sagte Kulterer, der hofft, dass dieser Aktionär erhalten bleibt. Sollte sich das Land ganz oder teilweise zurückziehen, wäre für ihn ein Börsengang eine interessante Alternative. (gb, DER STANDARD, Printausgabe 17.9.2002)