Berlin - Mit deutlicher Skepsis hat der langjährige Intendant der Berliner Volksbühne Frank Castorf am Montag sein Bleiben an dem Theater bis 2007 besiegelt. "Ich bleibe deshalb gerne, weil ich nichts Besseres habe", sagte er bei der gemeinsamen Vertragsunterzeichnung mit Kultursenator Thomas Flierl (PDS). "Ich weiß nicht, ob es von meiner Seite her vernünftig ist." Er glaube nicht, dass die Volksbühne ihre Probleme lösen könne, aber man könne es ja versuchen. Castorfs zehnjährige Intendanz wäre im Juli ausgelaufen.Nach zehn Jahren sind fünf weitere zu viel Flierl begrüßte Castorfs Bleiben. Es sei eine Linie zwischen zwei Punkten gezogen worden, die zwar keine Gerade sei, aber doch eine Verbindung, betonte der Kultursenator. Castorf hingegen sagte, nach seiner zehnjährigen Intendanz sei eine Verlängerung um weitere fünf Jahre einfach zu viel. Er bleibe dennoch, weil ihm Berlin heimisch und nicht unsympathisch sei. Die Probleme der Volksbühne am Rosa-Luxemburg-Platz seien vielleicht das Material, das man für Theater brauche. "Mal sehen, vielleicht geht es gut." Castorf braucht höhere Subventionen für die Bühne Die Volksbühne erhält derzeit Landesmittel in Höhe von 13,39 Millionen Euro. Castorf hatte einen Mehrbedarf von 813 000 Euro in diesem und im nächsten Jahr sowie eine weitere schrittweise Anhebung bis 2007 gefordert. Dabei verwies er auch auf dringend erforderliche Sanierungsmaßnahmen in dem 1914 eröffneten Theater-Gebäude unweit des Alexanderplatzes. Der Hauptausschuss des Abgeordnetenhauses hatte ihm zuletzt 290.000 Euro im laufenden und 653 000 Euro im folgenden Jahr zusätzlich bewilligt. (APA/dpa)