Prognos: steigende Inseratenumsätze 2003

Grafik: derStandard.at
"Wir befinden uns in einer Frühphase der Erholung": So zitiert das Handelsblatt Brian Shipman, Analyst beim Investmenthaus UBS Warburg zur Werbekrise in den USA. Die Umsätze stabilisierten sich oder stiegen gar leicht an. Davon spüren die deutschen Verleger noch nichts. Eine Stabilisierung nach dieser "größten Krise der letzten Jahrzehnte" erwartet der Präsident des deutschen Verlegerverbandes "allerfrühestens" Mitte kommenden Jahres. Dennoch sieht Helmut Heinen "für die überschaubare Zukunft noch keine wirkliche Bedrohung für unsere Qualitätszeitungen", sagte er Montag beim Jahreskongress der Zeitungsbranche in Berlin. Die Substanz politischer und regionaler Berichterstattung sei nicht berührt. Widerspruch Dem widerspricht Horst Röper, Chef des Dortmunder Medienforschungsinstituts Formatt: Die Anzeigenflaute gefährde publizistische Vielfalt. Er warnte Montag davor, an der redaktionellen Arbeit zu sparen. Dann könnten Zeitungen noch mehr Leser verlieren. Deutlich optimistischer als der deutsche Verlegerverband gibt sich das Basler Marktforschungsinstitut Prognos: Die Talsohle durchschreite der Anzeigenmarkt im deutschsprachigen Raum noch heuer. Für 2003 rechnet Prognos mit steigenden Inseratenumsätzen. Freilich mit dem vorsichtigen Einschub: "Sofern der erwartete Wirtschaftsaufschwung tatsächlich Realität wird." Das Niveau des Boomjahres 2000 könnte der Printwerbemarkt 2005 wieder erreichen, meinen die Prognos-Autoren durchaus zukunftsfroh. In Österreich dürfte die vorgezogene Wahlwerbung das Inseratenminus mindern. Völlig ausgleichen kann sie es voraussichtlich nicht. (fid/DER STANDARD, Printausgabe vom 17.9.2002)