Dieses sagte der Schriftsteller Gerhard Roth ("Der Strom") auf einer Feier zu seinem 60. Geburtstag:

"In eine Glasglocke kann nichts hinein. Kein Ungeziefer, aber auch kein Vogel, keine Libelle, keine Kinderhand. Aber aus einer Glasglocke kommt auch nichts heraus. Wir brauchen jemand, der lüftet. Wir brauchen Menschen, mit denen man sprechen kann, keine Apparatschiks, keine hochmütigen Gesundheitsschlapfenträger, keine Bonzen, keine Gscheiterln, keine robusten Unsympathler, keine scharfen und keine falschen Hunde. Wir brauchen keine Karrieristen, keine professionellen Podiumsdiskutanten, ehrgeizigen Langweiler, keine Vordenker, keine Fachidioten, keine Quotenbringer, keine Volksempfänger, keine Süßholzraspler, keine Sauertöpfe, keine soziologischen Fachjargonisten, keine Stehaufmännchen, keine Umfaller, keine Opportunisten, keine Spekulanten, keine Schmähführer, keine klassen Burschen, keine Haberer, keine Arschkriecher, keine Nasenbohrer, keine Einweimbler, keine hohen Roßreiter, sondern einfach Leute, die gut hören, gut sehen, gut nachdenken und mit Herz handeln.

Das wäre zur Abwechslung wieder einmal etwas Neues."
(DER STANDARD, Printausgabe, 16.9.2002)