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London - Amerikanische Wissenschaftler haben ein Gen identifiziert, das im Zusammenhang mit der Entwicklung von Prostata-Krebs steht. Das Gen MSR1, das auch bei der Entstehung von Herzkrankheiten eine Rolle spielt, hilft dem Immunsystem zelluläre Ablagerungen zu entfernen, die nach Entzündungen entstehen. Mutationen des Gens können dann zur Entwicklung von Krebs führen, berichtet BBC-Online . Die Forschungsergebnisse werden demnächst auch im Wissenschaftsmagazin Nature veröffentlicht. Wissenschaftler der Wake Forest Universität und der Johns Hopkins Medical School haben verschiedene Männer kaukasischer und afro-karibischer Herkunft untersucht, um festzustellen wie groß die Mutation des Gens sind. Eine Art von mutierten Genen fand sich bei 4,4 Prozent der Kaukasier, die an Prostata-Krebs erkrankt waren. Im Vergleich dazu hatten nur 0,8 Prozent der Gesunden jene Genveränderungen. Eine andere Mutation des Gens konnte bei den afro-karibischen Probanden gefunden werden. Dort trugen 12,5 Prozent der Krebserkrankten veränderte MSR1-Gene in sich, bei den Gesunden waren es nur 1,82 Prozent. Die Wissenschaftler gehen davon aus, dass MSR1 nur ein Gen ist, das mit der Krebserkrankung in Kontext steht. Für Forschungsleiter William Isaacs ist der signifikante Anteil von MSR1-Genen aber ein eindeutiger Hinweis. "Es ist das erste Mal, dass dieses Gen in Verbindung mit Prostata-Krebs gebracht wird", so Isaacs. MSR1-Gene helfen den Immunsystem-Zellen, die Makrophagen genannt werden, bei der Reinigung von Zellmaterial und Ablagerungen nach einer Infektion. Makrophagische Aktivität wurde im Frühstadium von Prostata-Krebs schon zuvor beobachtet. Die Forscher vermuten, dass Mutationen des MSR1-Gens dazu führen, dass diese Reinigung nicht vollständig stattfinden kann. (pte)