Nairobi - Experten des UN-Umweltprogramms (UNEP) untersuchen nach jahrzehntelangen Konflikten erstmals die Auswirkungen auf die Umwelt in Afghanistan. 20 internationale und afghanische Spezialisten sind bereits entsandt worden, um Boden- und Wasserproben zu entnehmen. Die Ergebnisse des Untersuchungsteams sollen bis Dezember diesen Jahres veröffentlicht werden. Der Bericht soll darüber hinaus Empfehlungen für die Beseitigung der Umweltschäden enthalten.Schätzungen zufolge wurden seit 1979 bis zu 30 Prozent der Wälder des Landes zerstört, nur mehr zwei Prozent der Fläche seien bewaldet. Auch die Zahl der Weideflächen, Wasserquellen und landwirtschaftliche Nutzflächen wurden drastisch dezimiert. "Durch einen fast 30 Jahre langen Konflikt ist die Umwelt Afghanistans schwer durch militärische Aktivitäten, Flüchtlingsströme und die Ausbeutung natürlicher Ressourcen beschädigt worden", erklärte der Vorsitzende der UNEP-Task Force für Afghanistan, Pekka Haavisto. Die Dürre der letzten drei Jahre habe den Schaden noch verstärkt. "Eine gesunde Natur ist die Basis für menschliche Gesellschaften und Zivilisation", betonte UNEP-Exekutivdirektor Klaus Töpfer. Ein erfolgreicher Wiederaufbau Afghanistans müsse daher auch Bemühungen zur Wiederbelebung der Natur beinhalten. "Der Schutz der Umwelt wird die Entwicklung einer nachhaltigen Landwirtschaft unterstützen und die Schaffung von Arbeitsplätzen in Afghanistan verbessern", ergänzte Haavisto. Am Einsatz ist auch das UN-Entwicklungsprogramm, die FAO und die UN-Economic Commission for Europe (UN-ECE) beteiligt.Die Arbeiten der UNEP werden von mehreren Regierungen wie u.a. der Schweiz und Finnland finanziell unterstützt. (pte)