New York/Pembroke - Die wegen Betrugs, Diebstahls und anderer Delikte angeklagten Ex-Tyco-Manager haben am Freitag vor dem obersten New Yorker Landesgericht ihre Unschuld erklärt. Dabei handelt es sich um L. Dennis Kozlowski, den ehemaligen Chef des Mischkonzerns Tyco International, seinen Finanzchef Mark H. Swartz und den Ex-Syndikus Mark Belnick. Kozlowski soll gemeinsam mit Swartz mehr als 170 Mill. Dollar (174 Mill. Euro) aus dem Unternehmen entwendet haben. Sie sollen sich nach Angaben des New Yorker Staatsanwalts Robert M. Morgenthau auf illegale Weise auch 430 Mill. Dollar durch den Verkauf von Tyco-Aktien beschafft haben, während sie den Investoren Informationen über ihre Entlohnung und Kredite verheimlichten. 25 Jahre Gefängnis Ihnen drohen jeweils bis zu 25 Jahre Gefängnis, erklärte die "New York Times" am Freitag. Belnick soll Unterlagen über unangemessene Kredite von 14 Mill. Dollar gefälscht haben. Ihm drohen bis zu vier Jahre Gefängnis. Die Anwälte der drei wiesen die Anschuldigungen nach Angaben der Zeitung zurück. Kozlowski wurde gegen Kaution von 100 Mill. Dollar frei gelassen. Swartz muss 50 Mill. Dollar Kaution stellen und Belnick eine Mill. Dollar. Die New Yorker Staatsanwaltschaft hat Vermögenswerte von Kozlowski und Swartz in Höhe von 600 Mill. Dollar einfrieren lassen. Tyco ist einer der weltgrößten Mischkonzerne mit einem Umsatz von 34 Mrd. Dollar und 270.000 Mitarbeiten in aller Welt. Die amerikanische Wertpapier- und Börsenkommission SEC und Tyco selbst haben zivile Betrugsklagen eingereicht. Tyco kündigte unterdessen an, dass keines der neun Verwaltungsratsmitglieder, die vor Juli im Aufsichtsgremium saßen, zur Wiederwahl bei der nächsten Hauptversammlung aufgestellt wird. Es sollen nur der neue Unternehmenschef Edward Breen sowie Jack Krol verbleiben, der erst kürzlich neu in den Verwaltungsrat gewählt wurde. Die Tyco-Aktien notieren momentan mit 17,80 Dollar. Der Aktienkurs hatte im Dezember vergangenen Jahres noch bei 60,09 Dollar gelegen. Der ehemalige Motorola-Präsident und neue Tyco-Chef Breen ist ein in der Wall Street geschätzter Unternehmer. Er will Tyco wieder auf Vordermann bringen. (APA/dpa)