Wien - Die Aussichten für Österreichs Konjunktur haben sich im August nach Einschätzung der Bank Austria Creditanstalt (BA-CA) weiter verschlechert. Zum einen fehlten die Impulse aus dem Ausland und zum anderen zeige die heimische Nachfrage nicht die bisher erhoffte Stärke. Für heuer rechnet BA-CA-Chefökonomin Marianne Kager nur noch mit einem Wachstum von rund 0,75 Prozent und für 2003 mit einem von knapp unter 1,5 Prozent. "Die von uns erwartete leichte Erholung der Weltwirtschaft bleibt zu schwach, um in den nächsten Monaten deutliche Impulse für Österreichs Wirtschaft zu setzen", wird Kager in einer Mitteilung der BA-CA vom Freitag zitiert. Schwache Entwicklung beim privaten Konsum Vor allem der private Konsum habe im zweiten Quartal erneut eine sehr schwache Entwicklung gezeigt und dies werde sich in den kommenden Monaten fortsetzen. BA-CA-Volkswirt Stefan Bruckbauer erwartet für den privaten Konsum heuer ein Wachstum unter einem Prozent: "Das ist ein Wert, den wir zuletzt bei der Rezession 1993 hatten." Vor allem zum Jahresende 2002 bzw. Jahresbeginn 2003 könnte sich die heimische Wirtschaft noch einmal rückläufig entwickeln. "Wenn die globale Konjunktur nicht zum Jahreswechsel erste Impulse zeigt, sind sogar unsere 1,5 Prozent Wachstum für nächstes Jahr gefährdet", so Marianne Kager. Arbeitslosenquote steigt auf 7,1 Prozent Von einer Weltrezession oder gar -depression wollen die Ökonomen der BA-CA aber nichts wissen. Denn die derzeit schwache Weltwirtschaft ist laut Bruckbauer auf das "Verarbeiten" des IT-Investitionsbooms zurück zu führen und nicht auf fundamentale Ungleichgewichte. Trotz dieses bescheidenen Optimismus erwarten die Ökonomen der BA-CA für 2002 einen Anstieg der Arbeitslosenquote auf 7,1 Prozent und auch im kommenden Jahr keine wesentliche Reduktion. Einzig die Inflation dürfte sich 2003 positiv entwickeln und bei rund 1,5 Prozent liegen. (APA)