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Walter Schachner muss sich bis Samstag etwas einfallen lassen, dann ist Pasching im Horr-Stadion zu Gast

Foto: Reuters

Wien – Mit Ausnahme des Erfolges von Pasching gegen die Austria (3:1) war am Mittwoch in der neunten Runde der T Mobile-Bundesliga nicht der Tag der Heimmannschaften. Während es für den FC Kärnten (2:2 gegen Sturm) und Rapid (0:0 gegen Ried) zumindest zu einem Punkt langte, gab es für den GAK (2:3 gegen Admira Wacker Mödling) und Salzburg (1:3 gegen Bregenz) erneute Enttäuschungen. Bei den Tabellen-Nachzüglern sind zudem die Trainer Christian Keglevits und Lars Söndergaard ins Schussfeld geraten.

"Harte Arbeit" als Paschinger Erfolgsrezept

"Es wäre Zeit, dass ich aufhöre. Wir stehen nach einem Viertel der Meisterschaft vorne: Einfach unglaublich", konnte es Pasching-Coach Georg Zellhofer zunächst gar nicht fassen. "Sehr viel harte Arbeit" ist für den Trainer der Grund des Höhenflugs. Dazu kommt beim Aufsteiger die passende Mischung aus Routiniers und jungen, hungrigen Talenten. "Edi Glieder gehört zur alten Garde, er war beim FC Tirol so wie Wolfgang Mair nicht erste Wahl, aber er nützt seine Chancen zu Toren. Josef Schicklgruber wurde anderswo aussortiert, Alexander Metlitskij längst abgeschrieben, und der Rest läuft ums Überleben", erklärte Zellhofer.

Abstimmungsprobleme bei der Austria

Mit seinen Neuzugängen aus Brasilien war Schachner nur teilweise zufrieden: "Djalminha hat Ansätze gezeigt, aber jetzt muss man schauen, wie es mit der Kraft ausschaut", so der Trainer. Während für den neuen Regisseur sogar das zuletzt erfolgreiche 4-4-2-System auf 3-4-1-2 geändert wurde, kam Julio Cesar erst im Verlauf des Spiels zum Einsatz und machte beim dritten Gegentreffer, der die erste Saisonniederlage endgültig fixierte, nicht die beste Figur.

Ausraster von Ratajczyk

Zu diesem Zeitpunkt hatte die Austria nach der Roten Karte für Krzysztof Ratajczyk allerdings einen Mann weniger auf dem Spielfeld und der wegen einer Tätlichkeit ausgeschlossene Abwehrchef hatte für Schachner wesentlichen "Anteil" an der Niederlage. "Ratajczyk hat uns sicher geschwächt, das war eine Dummheit. Beim Treffer zum 2:1 hat uns genau dieser Mann gefehlt", so Schachner.

Quehenberger: "Katastrophal"

"Ich denke die Verunsicherung liegt in den Köpfen der Spieler", meinte der gezeichnete Salzburg-Coach. Vereinschef Rudolf Quehenberger war schockiert: "Es gibt nur ein Wort für diese Leistung: Katastrophal. Ich hoffe, dass ich heute gut schlafen kann. Am Donnerstag werde ich mich mit Lars Söndergaard unterhalten." Während Schlusslicht Salzburg nach einem Viertel der Meisterschaft als einziges Team noch ohne Heimsieg ist, durfte sich SW Bregenz über den ersten Auswärtserfolg der Saison freuen. "Wir haben guten Fußball gezeigt. Ich hoffe in drei Tagen machen wir das wieder, damit wir den nächsten Sieg einfahren können", meinte ein glücklicher Rainer Hörgl schon an den Revanchekampf denkend.

Sitzstreik beim GAK

Während Lars Söndergaard in Salzburg angezählt ist, gab es beim GAK bereits einen Trainerwechsel in dieser Saison. Aber nach der Heimniederlage gegen die Admira musste sich Christian Keglevits von den Fans, die zudem mit einen Sitzstreik auf ihre Unzufriedenheit aufmerksam machten, Rufe nach dem gefeuerten Thijs Libregts gefallen lassen. "Ich habe gewusst, dass es extrem schwer wird aus der Sackgasse herauszufinden. Aber dass es so schwer wird, hat mich doch überrascht", so der enttäuschte Ex-Internationale. Admira-Betreuer Walter Knaller hingegen war erleichtert: "Wir haben von der Vereinsseite her alles versucht um mit den Neuzugängen bundesligatauglich zu werden. Das haben wir auch in relativ kurzer Zeit geschafft."

Bierdusche in Kärnten

Beim FC Kärnten wurde Trainer Heinz Hochhauser nach der Auswechslung von Thomas Ambrosius von erzürnten Anhängern mit Bierbechern und Feuerzeugen beworfen. "Ich verstehe das nicht. Ambrosius war müde, Maric frischer. Dieses Theater ist unbegreiflich, ich frage mich, wie lange ich mir das noch antue. So habe ich keine Lust mehr", reagierte der Coach gereizt auf die Reaktion des Publikums. Ausgerechnet Maric, den Hochhauser auf dem Platz ließ, sorgte in der Nachspielzeit aber für den Ausgleich und Kopfzerbrechen bei Ivan Osim. "Läuferisch und kämpferisch war eine Steigerung zu sehen. Aber es wiederholen sich bei uns die späten Gegentreffer, wir kassieren zu leicht Tore."

Kein Heimvorteil im Happel

Gar keine Tore gab es in Wien zwischen Rapid und Ried zu sehen. Für Josef Hickersberger waren die harte Gangart der Gäste und der mangelnde Heimvorteil im Happel-Stadion Gründe dafür, dass es erneut nicht zu drei Punkten vor eigenem Publikum reichte: "Ich befürchte wenn wir am Sonntag so viele Fouls begehen wie die Rieder, werden mehrere von uns ausgeschlossen. Unsere Heimbilanz ist die eines Abstiegskandidaten aber im Happel-Stadion gibt es bei 6.000 Zuschauern keinen Heimvorteil." Erfreulich war hingegen das Debüt von Neuzugang Fath (der mit dem Taxi zunächst fälschlicherweise ins Hanappi-Stadion gefahren war), für den es auch Lob von Gegenspieler Muhammed Akagündüz gab: "Schnell, beweglich und nur schwer zu überspielen."(APA)