Innsbruck - Der Bezirksobmann der FPÖ in Landeck (Tirol), Thomas Lechleitner, hat im Zusammenhang mit der Aktuellen Entwicklung seiner Partei seine Funktion zurückgelegt. Außerdem kündigte er seinen Austritt aus der Partei und den Vorfeldorganisationen RFS und Akademikerbund an. In einem offenen Brief an Landesparteiobmann Willi Tilg schrieb Lechleitner, er sei "nicht verärgert, sondern zutiefst betroffen". Österreich sei 2000 das erste Land gewesen, das mit der schwarz-blauen Koalition eine Trendumkehr in der sozialdemokratisch dominierten Europäischen Union eingeleitet habe. Österreich sei nun aber auch das erste Land, wo das konservative Wendeprojekt "wegen unüberbrückbarer Divergenzen innerhalb unserer Partei" zerfalle. Die FPÖ scheine mit einem Selbstzerstörungsmechanismus ausgestattet, der sich stets dann auslöse, wenn die Partei der Normalität zu nahe komme. "Wir sind an inneren Machtkämpfen gescheitert, der Shootingstar Haider hat sein politisches Lebenswerk selbst zerstört", meinte der frühere Bezirksparteiobmann. Maßgebliche Kräfte in der FPÖ "träumten und träumen noch immer von einer 'Regierung und Opposition zugleich' - Politik nach den Gesetzen des Populismus". Sein persönlich schwerster Fehler sei gewesen, Jörg Haider für einen "Architekten", also einen Gestalter zu halten. (APA)