Finanzen & Börse
Aufschwung in den USA stockt seit Ende Juli
US-Notenbank: Unternehmen stellen weniger Arbeitskräfte ein als erhofft
Washington - Die amerikanische Notenbank (Fed) hat
bestätigt, was viele Unternehmer und Ökonomen längst befürchten: der
Aufschwung der US-Wirtschaft stockt seit Ende Juli. In den Fabriken
ziehe die Produktion nicht an, Unternehmen stellten weniger neue
Arbeitskräfte ein als gehofft, heißt es im so genannten "Beige Book"
der US-Notenbank, das einen Überblick über die regionale Entwicklung
der Wirtschaft gibt. Beobachter sehen diesen Bericht als Hinweis, dass die Notenbank
die Leitzinsen auf absehbare Zeit auf dem 40-Jahrestief von 1,75
Prozent belässt. Die nächste Fed-Sitzung ist am 24. September.
Wachstum verlangsamt
"Das Wachstum der Wirtschaft hat sich in den vergangenen Wochen
verlangsamt, mit merklichen Unterschieden in den verschiedenen
Sektoren", heißt es in dem Bericht. "Die meisten Distrikte melden
langsames und ungleiches Wachstum." Unternehmer in Chicago hätten
eher einen Abbau von Arbeitsplätzen signalisiert, und in Kansas City
seien ebenfalls kein Pläne für weitere Einstellungen genannt worden.
Die Arbeitslosenquote war im August überraschend auf 5,7 Prozent
zurückgegangen, allerdings in erster Linie, weil die Bundesbehörden
neue Mitarbeiter einstellten. Industrieaufträge gingen erstmals seit
neun Monaten zurück. "Die verarbeitende Industrie meldete wenig oder
kein Wachstum im Juli und August", heißt es in dem Fed-Bericht. "Die
Einzelhändler blicken vorsichtig optimistisch auf den Herbst, und
erwarten gleich bleibenden oder leicht steigenden Absatz im Vergleich
zu 2001." (APA/dpa)