Wien - Mit dem Vorarlberger FP-Chef Hubert Gorbach (46) bekommt der neue, alte Parteichef Jörg Haider auch einen neuen, alten Obmann-Stellvertreter. Gorbach war bereits bisher Stellvertreter der scheidenden FP-Chefin Susanne Riess-Passer, kündigte nach deren Rücktritt zunächst aber seinen Rückzug aus der Bundespolitik an. Damit dürfte es nun nichts werden. Gorbach war bereits in der Vergangenheit für verschiedene bundespolitische Funktionen, unter anderem für das Amt des Infrastrukturministers, in Diskussion. Seit Mai 1992 steht Gorbach als Landesparteiobmann der FPÖ in Vorarlberg vor, im Jahr darauf zog er in die Landesregierung ein. Seine Lebensplanung (Gorbach war Geschäftsführer einer Bäckereimaschinenfirma) sah damals allerdings anders aus. Der Wechsel seines Vorgängers Hans-Dieter Grabher auf den Sessel des Lustenauer Bürgermeisters brachte diese aber durcheinander. Politisch freispielen konnte sich Gorbach allerdings erst, als sich der damalige Klubobmann und Scharfmacher Ewald Stadler in Richtung Nationalrat verabschiedete. Nun könnten sich die Wege der beiden wieder kreuzen - zumindest dann, wenn auch Stadler ein bundespolitisches Comeback startet. Dass er durchaus einen anderen Kurs als Jörg Haider fahren kann - beispielsweise als EU-Verfechter vor der Volksabstimmung - brachte Gorbach auch ein nötiges Maß an Sympathie - zumindest aber "Duldung" - beim bisherigen Regierungspartner ÖVP ein. Gorbach gilt innerhalb der FPÖ als Vertreter des wirtschaftsliberalen Flügels - wie auch der scheidende Finanzminister Karl-Heinz Grasser oder der Zweite Nationalratspräsident Thomas Prinzhorn. Hubert Gorbach wurde am 27.Juli 1956 in Frastanz bei Feldkirch geboren. Er ist verheiratet und hat zwei Kinder.(APA)