Stockholm/Wien - Hewlett-Packard (HP) will den Computerchip schrumpfen: Durch Schaltungen in Molekülgröße sollen Prozessoren und Speicherchips möglich werden, die wesentlich kleiner als derzeitige Chips sind. Mit der neuen Produktionstechnik können Milliarden und sogar Billionen von Molekularschaltern auf einer Fläche in Fingernagelgröße untergebracht werden. Obendrein soll die Fertigung billiger als derzeit verwendete Verfahren sein, erklärten HP-Forscher bei einer Präsentation ihrer Arbeit bei einem Symposium des Königlich-Schwedischen Technologieinstituts in Stockholm.Ein solcher Fortschritt bei der Chipproduktion würde es erlauben, leistungsstarke Rechner für Anwendungen wie Musik- und Filmbibliotheken zu entwickeln oder für Rechenaufgaben im Bereich von Supercomputern. Erklärungsmodelle gesucht Zwar können die Wissenschafter die Molekularschalter herstellen, aber sie können sich das teilweise unerwartete Verhalten der Moleküle selbst noch nicht erklären, sagte der Physiker Stanley Williams, Leiter der Quantenforschung der HP-Labors. Eine Gruppe theoretischer Physiker soll Erklärungsmodelle finden. Besonders überraschend ist, dass es bereits nach einjähriger Entwicklung gelang, auch ein Produktionsverfahren zu entwickeln, mit dem ein funktionsfähiger Speicher hergestellt wurde. (spu, DER STANDARD, Printausgabe 12.9.2002)