Wien - Die Baumarktkette Obi, die Nummer zwei in Österreich, will hoch hinaus. Das ambitionierte Ziel des Unternehmens ist, den Marktführer Baumax mittelfristig zu überflügeln. "Unser erklärtes Ziel ist, in den nächsten zwei, drei Jahren die Nummer eins in Österreich zu werden - nicht von den Filialen, aber vom Umsatz her", sagte Michael Rausch, Vertriebsmanager der Obi-Systemzentrale. Ein sehr ambitioniertes Ziel: Baumax setzte im Vorjahr 527 Mio. Euro um, Obi nur 290 Mio. Euro. Die Baumarktkette Obi, die vor sechs Jahren in Österreich begonnen hat, verfügt heute über 36 Standorte im Bundesgebiet, baumax hat doppelt so viele Heimwerker-Outlets. Das Überholen will Obi schwerpunktmäßig durch das Andocken von zwei bis drei weiteren Franchiseketten schaffen, der Neubau neuer Märkte habe geringere Priorität, sagte Rausch auf einer Pressekonferenz. Erst vor zwei Wochen ist der steirische Baustoffhändler Teubl (Hartberg) als Franchisepartner mit sechs Filialen von der Öbau-Gruppe zu Obi übergewechselt. Preisdruck hält an Unterdessen halte der Preisdruck weiter an. Im ersten Halbjahr 2002 sind laut Rausch die Erlöse in der Branche zwischen vier und sechs Prozent zurückgegangen - eine Entwicklung, der sich die Obi-Partner "auch flächenbereinigt" entzogen hätten. Die kumulierten Umsätze lägen zur Halbzeit knapp über Vorjahr. Forcieren will Obi-Österreich die Expansion in jenen osteuropäischen Nachbarländern, die von der Systemzentrale in Wien betreut werden. Zu den drei Standorten in Slowenien sollen drei in Bosnien-Herzegowina und zwei bis drei in Kroatien kommen. Zusätzlich wird die Expansion ins Baltikum (vorerst Lettland) von Wien aus gesteuert. Die international tätige Häuselbauer-Kette gehört dem deutschen Tengelmann-Konzern und kommt in Europa und China derzeit zusammen auf 455 Märkte. (rose, DER STANDARD, Printausgabe 11.9.2002)