New York/San Jose - Der Telekomausrüster Lucent
Technologies könnte auf dem Weg zurück in die Gewinnzone nach einer
Analyse der Investmentbank Lehman Brothers weitere 8.000 bis 10.000
Mitarbeiter einsparen. Nach Berichten von Montag schätzet Lehmann die
Aussichten für Lucent mittlerweile zwar positiv ein. Doch gebe es für
das Geschäft der Telekomausrüster anscheinend keine Bodenbildung,
sondern eine Verschlechterung.
Lehman habe deshalb die Umsatzerwartung für Lucent im letzten
Quartal des aktuellen Geschäftsjahres auf 2,7 Milliarden von zuvor
2,95 Milliarden US-Dollar (3,01 Mrd. Euro) gesenkt. Man rechne damit,
dass Lucent Maßnahmen ergreifen werde, um auf dieser Basis bereits
die Gewinnschwelle zu erreichen. Dazu könne auch ein weiterer
Stellenabbau in der genannten Höhe gehören. Von Lucent gab es zu dem
Bericht keine Stellungnahme.
PC-Absatz weiterhin schwach
Der Absatz von Personalcomputern bleibt nach Worten von
Intel-Präsident und Chief Operating Officer Paul Otellini weiterhin
schwach. Eine Erholung sei unwahrscheinlich, bis sich das
Verbrauchervertrauen verbessert habe, erklärte Otellini. Der PC-Markt
zeige keine Anzeichen der Belebung. "Der US-Markt leidet immer noch
unter einer Reihe von Sorgen", sagte Otellini mit Hinweis auf
Arbeitsplatzunsicherheit, schwache Aktienmärkte und den
bevorstehenden Jahrestag der Anschläge vom 11. September.
Der zweitgrößte US-PC-Hersteller Dell Computer darf künftig keine
Produkte des Netzwerkausrüsters Cisco Systems mehr verkaufen, da Dell
selbst erwägt, in diesem Markt tätig zu werden. Dell teilte mit, die
seit fünf Jahren bestehende Vereinbarung mit Cisco sei per 27.
September aufgehoben worden. Cisco bestätigte, dass die
Geschäftsbeziehung beendet werde, gab aber keine Begründung dafür an.
Wegen des schrumpfenden Marktes für Personalcomputer versucht
Dell, auch in anderen Geschäftsfeldern tätig zu werden. Vor knapp
zwei Monaten hatte bereits der größte US-PC- und Druckerhersteller
Hewlett-Packard angekündigt, den Verkauf von Druckern an Dell zum
Wiederverkauf einzustellen. HP verwies dabei auf die Pläne von Dell,
selbst am Druckermarkt tätig zu werden.
Der Dell-Aktienkurs fiel nachbörslich auf 26,17 Dollar, nachdem
die Aktien zuvor mit 26,23 Dollar den regulären Handel an der Wall
Street beendet hatten. (APA/vwd/Reuters)