Neu Delhi - Nach einem schweren Zugunglück in Indien haben die Behörden die Zahl der Opfer am Dienstag nach unten korrigiert. Bei dem Unfall im Osten des Landes seien 28 Menschen ums Leben gekommen und 182 verletzt worden, sagte Verkehrs-Staatssekretär Bandaru Dattatreya. Zuvor hatte er die Zahl der Toten mit mindestens 100 angegeben. Nahe Gaya im Bundesstaat Bihar war ein Expresszug auf einer Brücke entgleist, Waggons stürzten in einen Fluss. Dattatreya ging von Sabotage aus. Als Täter vermutete er eine maoistische Rebellengruppe. Unter Berufung auf Ermittlungen der Behörden erklärte der Staatssekretär weiter, an den Gleisen seien Laschen entfernt gewesen, sodass der Zug entgleiste. "Das könnte also Sabotage gewesen sein. Jemand muss dahinter stehen." Allerdings ist in Indien bei derartigen Vorfällen oft von Sabotage die Rede, meist sind aber menschliches Versagen und der schlechte technische Zustand der Bahnlinien die Ursache. Mit dem Rajdhani-Express werden die wichtigsten Städteverbindungen von Neu Delhi aus hergestellt. Der Zug hatte Kalkutta am Montag gegen 5.30 Uhr Ortszeit (14.00 Uhr MESZ) verlassen und sollte gegen 10.00 Uhr am Dienstag in der indischen Hauptstadt eintreffen. Sabotage von Maoisten vermutet Die Behörden vermuteten, die Gleise könnten von der Rebellenorganisation Volkskriegsgruppe (PWG) beschädigt worden sein. Die Organisation will einen maoistischen Staat in der Region errichten. Aus Kreisen der Bahngesellschaft verlautete, möglicherweise könne die Entgleisung des Zugs die Vergeltung für die Festnahme eines PWG-Anführers sein. (APA/dpa/Reuters)