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London - Amerikanische Geologen sind nach Erstellung einer geologischen Weltkarte der Diamantenvorkommen zum Schluss gekommen, dass auf der Erde keine Regionen mehr vorhanden sind, in denen große Naturdiamanten entstehen können. Nach Angaben der Geologen der Carnegie Institution in Washington sind immer noch viele Rätsel der harten Steine ungelöst, so etwa deren Formationen, berichtet BBC-online. "Zum ersten Mal gibt es eine umfassende Landkarte über die Regionen, in denen Diamanten geformt werden", so Steven Shirley von der Carnegie Institution. 20 Jahre lang hat das Wissenschaftsteam Informationen über Erdbebengebiete im südlichen Afrika studiert. Diese Region ist für reiche Diamantvorkommen bekannt. Die Daten wurden mit über 4.000 Diamantenproben mit den Einschlüssen verglichen. Diese geben Auskunft darüber, welche Gesteine günstig für ein Diamantenwachstum sind. Die meisten der Steine sind mehrere Milliarden Jahre alt. 50.000 Atü in 200 Kilometer Tiefe Diamanten entstehen unter extremen Drücken von 50.000 Atü in rund 200 Kilometer Tiefe. Unter diesen Bedingungen bildet reiner Kohlenstoff ein kristallines Gitter. Die meisten Diamanten wurden durch vulkanische Tätigkeit an die Erdoberfläche transportiert. Die Forscher kamen zum Schluss, dass es drei Generationen von Diamanten gibt: Die erste entstand vor rund 3,3 Mrd. Jahren, die nächste Ära folgte vor 2,9 Mrd. Jahren und die jüngste war vor 1,2 Mrd. Jahren. Nach Angaben der Forscher gibt es auch eine kleine Zahl von Diamanten aus einer Zeit vor rund 100 Mio. Jahren. Über deren Entstehung gibt es aber verschiedene Theorien. "Vieles ist bei den jungen Diamanten völlig unklar", so Steven Shirley. Die Forscher gehen aber davon aus, dass die Voraussetzungen für die Schaffung neuer Diamanten nicht mehr vorhanden sind. "Die Gegebenheiten auf der Erde sind anders geworden. Möglicherweise war der Planet im Kern heißer oder die gesamte Zusammensetzung der Geologie war anders", so Shirley. "Die Formierung von Diamanten war ein Laune der Jugend des Blauen Planeten", so der Wissenschaftler. Die Forschungsergebnisse werden im Wissenschaftsmagazin Science veröffentlicht. (pte)