Irak
Iraker zeigen Journalisten angebliche Atom-Fabrik
Außenministerium: Champignonzucht statt Massenvernichtungswaffen
Bagdad/Kairo - Das irakische Außenministerium hat am
Montag mehrere Vertreter ausländischer Medien zu einem Fabrikskomplex
30 km südlich von Bagdad gebracht, um zu beweisen, dass dort keine
Atomwaffen hergestellt werden. Der britische Premierminister Tony
Blair und US-Präsident George W. Bush hatten am Samstag gewarnt, der
Irak stehe kurz vor der Entwicklung von Nuklearwaffen. In der
ehemaligen Atomforschungsanlage El Tuwitha würden heute unter anderem
Champignons gezüchtet, sagte Said Hassan el Mussawi, ein Vertreter
des Außenministeriums, am Montag vor Ort. Seit 1991 werde diese Anlage ausschließlich für zivile Zwecke
genutzt, so der Sprecher. Blair habe behauptet, dass die Iraker in
der Anlage heute an der Entwicklung von Atomwaffen arbeiteten. Der
Zweck der Journalistenreise sei es nun, der Welt zu zeigen, dass die
Regierungen Großbritanniens und der USA "Lügen" verbreiteten, um ihre
Politik der Aggression gegen den Irak zu rechtfertigen. (APA/dpa)