Die Fruchtfliege weist Hämoglobin in den Tracheen auf.

derstandard.at
Mainz - Das Atmungsprotein Hämoglobin ist bei Insekten weiter verbreitet als bisher angenommen. Das fand ein Forscherteam um den Genetiker Thomas Hankeln und den Zoologen Thorsten Burmester von der Johannes-Gutenberg-Universität Mainz heraus. Bei vielen Tiere wird der Sauerstoff der Luft im Blut mit Hilfe von Hämoglobin zu den inneren Organen transportiert. Bisher sei angenommen worden, dass Insekten meist kein Hämoglobin besäßen, da röhrenartige Einstülpungen (Tracheen) die inneren Organe direkt mit Luft versorgten, berichtete die Universität am Montag in Mainz. Bei ihren Forschungen fanden die Wissenschafter zusammen mit Kollegen aus Belgien und Frankreich aber heraus, dass auch die Fruchtfliege Drosophila melanogaster Hämoglobin aufweist - allerdings nicht im Blut, sondern in den Tracheen. Vermutlich vermittelt das Eiweiß dort den Transport des Sauerstoffs zu den Organen. Die Fruchtfliege ist ein beliebtes Forschungsobjekt. Es gilt als typisches Insekt, das nach bisheriger Ansicht kein Hämoglobin zu brauchen schien. Die Arbeit wurde im Fachblatt "Journal of Biological Chemistry" (Bd. 277, S. 29012) veröffentlicht. (APA)