Unternehmen
Conti: Positive Zwischenbilanz
Strukturbereinigung wirkte sich positiv aus
Hannover - Der Chef des Autozulieferers Continental, Manfred
Wennemer, zieht ein Jahr nach seinem Amtsantritt am 11. September
2001 eine positive Zwischenbilanz. "Wir haben 246 Mill. Euro in die
Hand genommen, um die meisten Strukturen in Ordnung zu bringen. Im
Moment scheint es so, als würden sich diese Entscheidungen positiv
auswirken", erklärte Wennemer am Wochenende gegenüber der deutschen
Nachrichtenagentur dpa. Neben Standorten in Schweden und Mexiko hatte
der Hannoveraner Reifenkonzern im vergangenen Juli auch das Semperit
Reifenwerk in Traiskirchen (Niederösterreich) geschlossen. Der Konzern, auch Zulieferer von Brems- und Fahrwerksystemen will
nach tiefroten Zahlen 2001 trotz schwacher Autokonjunktur in diesem
Jahr vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen mehr als 530 Mill. Euro
verdienen.
Neue Brems- und Fahrwerkssysteme
"Wir liefern unsere neuen Brems- und Fahrwerkssysteme an die
verschiedensten Hersteller. Bei der elektronisch geregelten
Luftfederung etwa geht das in den nächsten Monaten richtig in die
Breite. Damit haben wir uns ein ordentliches neues Geschäftssegment
aufgebaut", sagte Wennemer. Manche Autohersteller kauften ganze
Systeme, andere wollten lediglich Komponenten.
Die Gefahr einer Übernahme angesichts des Börsenkurses von rund 16
Euro und einem Jahresumsatz unter 12 Mrd. Euro sieht Wennemer nicht.
"Absolute Größe gemessen an einem Milliardenumsatz ist in der
Automobilbranche eine wichtige, aber keine entscheidende Größe. Der
entscheidende Faktor ist, wie man an relevanten Märkten aufgestellt
ist. Bei Bremsen und Bremssystemen sind wir weltweit vorn dabei. Bei
Reifen sind wir in Europa eine sehr gute Nummer zwei. ContiTech ist
in vielen Feldern entweder in Europa oder sogar weltweit die Nummer
eins."
Die Chancen am chinesischen Markt beurteilt Wennemer
zurückhaltend. "Wir reden in der Automobilindustrie über China als
Wachstumsfeld so lange ich zurückdenken kann. Aber selbst beim
erfolgreichsten dort tätigen deutschen Autokonzern (VW) waren die
Wachstumsraten in den letzten Jahren nicht sehr hoch", meint
Wennemer.(dpa)