Afghanistan
Zwölf Verletzte bei Anschlag auf Kino
Kämpfe im Osten des Landes - Karsai am 11. September in USA
Islamabad/Kabul - Drei Tage nach dem
Terroranschlag von Kabul mit 26 Toten sind im Osten Afghanistans bei
einem Bombenanschlag auf ein Video-Kino 12 Menschen verletzt worden.
Das Kleinkino in Khost wurde bei dem Anschlag am Sonntag völlig
zerstört. Die Besucher hatten sich zur Tatzeit einen Film angeschaut. "Es war ein unmenschlicher Akt. Die Taliban und El Kaida könnten
dahinterstecken", sagte Mohammed Khan Gurbus von der
Provinzregierung. Das berichtete die in Pakistan ansässige
afghanische Presse-Agentur AIP. Am Donnerstag hatten Terroristen auf
einer Marktstraße in Kabul eine Autobombe gezündet. Dabei waren 26
Menschen getötet worden.
Läden in Khost waren in den vergangenen Monaten schon häufig Ziel
von Anschlägen. Unter den Taliban waren Musik, Fernsehen und Videos
verboten. Die Läden in der Straße sollen auch pornografische Videos
zeigen und verkaufen. In der gleichnamigen Provinz Khost in der
Grenzregion zu Afghanistan halten sich vermutlich noch Taliban- und
El Kaida-Kämpfer versteckt.
Der afghanische Präsident Hamid Karsai, der am Donnerstag nur
knapp einem Mordanschlag entgangen war, reist anlässlich des ersten
Jahrestags der Terroranschläge vom 11. September in die USA und wird
dort mit Präsident George W. Bush an Feierlichkeiten teilnehmen. Dies
teilte der afghanische Präsidentensprecher Sayed Fasel Akbar am
Sonntag mit. Karsai wolle auf seiner Reise dem amerikanischen Volk
sein Mitgefühl ausdrücken. Er werde auch den Anschlagsort in New York
besuchen, sagte Akbar. Karsai werde während seiner fünftägigen Reise
auch vor der Vollversammlung der Vereinten Nationen sprechen.
Die Anschläge vom 11. September führten zur US-Militärintervention
in Afghanistan und zum Sturz der dort regierenden
radikal-moslemischen Taliban.(APA/dpa/Reuters/AP)