Washington - Die US-Streitkräfte tragen für den Tod von
mindestens 30 Menschen bei einem Angriff auf eine
Hochzeitsgesellschaft in Afghanistan im Juni keine Verantwortung. Zu
diesem Schluss kommen die Verfasser eines US-Untersuchungsberichts,
der am Freitag der Öffentlichkeit vorgestellt wurde. Der
US-Kampfhubschrauber war den US-Ermittlern zufolge vom Boden aus
beschossen worden, bevor der Angriff in der Nähe des Dorfes Kakrakai
gestartet wurde. In dem Bericht heißt es weiter, der Tod der
afghanischen Zivilisten sei zu bedauern. Verantwortung für ihren Tod
trügen indes diejenigen, die die Soldaten beschossen hätten. Die
Besatzung des US-Hubschraubers habe sich "ordnungsgemäß und in
Übereinstimmung mit den Regeln" verhalten.
Laut US-Bericht kamen bei dem Angriff in der Nacht vom 30. Juni
zum 1. Juli mindestens 34 Menschen ums Leben. Weitere 50 seien
verletzt worden. Bisherigen Angaben zufolge waren durch das US-Feuer
mindestens 48 Menschen getötet und mehr als hundert verletzt worden.
Die britische Zeitung "Times" hatte Anfang August unter Berufung auf
UNO-Experten gemeldet, US-Soldaten hätten nach dem tödlichen Angriff
Beweismittel wie etwa Granatsplitter und Blutspuren beseitigt. Ein
Sprecher der Vereinten Nationen distanzierte sich später von dem
vorläufigen UNO-Untersuchungsbericht. (APA)