Küsnacht - Später als geplant hat der Swissair-Nachlassverwalter die Erfassung der Forderungen an die insolvente Swissair Luftverkehr AG abgeschlossen: Rund 9.200 Gläubiger fordern insgesamt mehr als 36 Mrd. Franken (24,7 Mrd. Euro) von der ehemaligen Schweizer Airline. Privilegierte Forderungen würden im Umfang von 2,4 Mrd. Franken geltend gemacht, teilte Swissair-Sachwalter Karl Wüthrich am Freitag in seinem wöchentlichen Bericht mit. Die Forderungen der 3. Klasse beliefen sich sogar auf 33,8 Mrd. Franken. Dem stehen Aktiven der Schuldnerin von rund 400 Mill. Franken gegenüber. Noch Ende Juni waren diese Aktiven auf 1,5 Mrd. Franken geschätzt worden. Nachlassvertrag Ein so genannter Nachlassvertrag mit Vermögensabtretung könne nur durch eine einvernehmliche Lösung mit den Mitarbeitern zustande kommen, so Wüthrich. Er werde daher zusammen mit dem Management der Swissair einen entsprechenden Vorschlag ausarbeiten und diesen anschließend den Arbeitnehmergruppen vorlegen. Damit dieser Vertrag zustande kommt, muss eine Mehrheit der Gläubiger ihr Einverständnis geben. Die Swissair sei derzeit mit der Beurteilung der Forderungen beschäftigt. Über das weitere Vorgehen will der Sachwalter bis Ende Oktober entscheiden. Die laufenden Abstimmungen über die Nachlassverträge von SAirGroup, SAirLines und Flightlease seien davon nicht betroffen. Die Erfassung der Forderungen hatte sich verzögert, weil Mitarbeiter nachträglich mehrere Tausend nach oben korrigierte Forderungen geltend gemacht hatten. (APA)